Smallpeople – Before Leaving To Paris

Die co-kreative Dial-Laid-Smallville-Connection ist für die elektronische (Club-)Musikkultur ein wahrer Segen. Verbindungen wie diese müssen geknüpft, gepflegt und aufrecht erhalten werden, sind sie doch Ausdruck von Aktivität, Lebendigkeit und, ja, Schöpfergeist. Denn aus einer dynamischen Allianz wie dieser entstehen spannende und berührende Werke.

Mittlerweile steht auf Laid Records die fünfte EP bereit, um die Clubs musikalisch zu bereichern, wie es zuvor bereits die 12″ von Rick Wade (Intelligence und First Darkness) oder John Roberts (Blame) gemacht haben. Bewegt sich der Kurs des Mutterschiffs Dial Records sehr grosszügig innerhalb der groben Orientierungsmarken House und Techno, ist dabei auch offen für eine Aufnahme experimenteller Einflüsse, hat Laid seinen Kurs ausschliesslich auf eines ausgerichtet: House.

Diesen halten die Smallpeople, dahinter verbergen sich Julius Steinhoff, Hammouda, Dionne (und Jacques Bon), mit geradezu mechanischer Präzision ein. Auf ihrer EP “Before Leaving To Paris” liefern die Smallpeople denn auch drei feinfühlige Interpretationen deeper Housesounds ab, die einen in die Nacht aufbrechen lassen.

Before Leaving To Paris” markiert für mich den Augenblick des Aufbruchs mit den behutsam, beinahe beiläufig einfliessenden golden-warmen Streicher-Synthesizern, die den Moment des Sich-Erhebens und Aufbrechens metrisch-stilistisch untermauern. Zum Aufbruch treibt die Sehnsucht, die Sehnsucht nach Ferne, Weite (und möglicherweise nach einem erfüllten, glücklichen Leben), und dieses Gefühl beschreiben die Smallpeople mit den watteweichen, sphärischen Synthesizerflächen im Hintergrund des Tracks sowie den subtil eingebauten Clap- und Hi Hat-Elementen meiner Meinung nach sehr trefflich.

Ein stärkeres Voranschreiten erwartet einen dagegen auf “A Place Called Dream“, dessen unheilvoll grummelnde Bassline mit den bestechend sanften Streichertupfern und (Piano-)Synth-Akkorden kontrastiert. Im Zusammenspiel damit entwickeln die Claps hier eine inhaltliche, geradezu hypnotische Leitfunktion. Sie nehmen einen bei der Hand und führen einen an eien traumverlorenen, nachtschwärmerischen Ort.

Bleibt noch “Rites De Passages“, das im Breakdown mit seinem Preacher-Vocal-Sample einen kurzen Moment des Innehaltens und Nachdenkens bereithält. Insgesamt drei top notch house tunes!

English (short) version: The Dial-Laid-Smallville connection definitely is a pool of creativity and innovation that fosters collaboration and creativity. In 2010, we’re already facing the fifth release on Laid, which is the Dial-sublabel, vinyl only and focusing strictly on house music. On “Before Leaving To Paris”, you’ll find three tunes arranged and produced by the Smallpeople that are Julius Steinhoff, Dionne, Hammouda (and Jacques Bon). And, as you may have noticed, they all ooze house – deep, raw and hypnotic due to subtle beat programming, thick basslines and ethereal synthesizer soundscapes in the background of each tune. Great!

Mehr im Web:

Julius Steinhoff @ MySpace
Dionne @ MySpace
Hammouda @ MySpace
Laid Records @ MySpace

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