Was es ausmacht, wenn in einer Stadt ein Plattenladen mit Hauptaugenmerk elektronische Musik vorhanden ist, der vielleicht auch die Rolle eines Vertriebs übernimmt, dessen Betreiber aktiv im Nachtleben mitmischen, sieht man unter anderem an Hamburg, Leipzig oder Frankfurt, auch und gerade aber an Amsterdam und seinem Rush Hour-Imperium. Im erweiterten Umfeld dieser niederländischen Institution hat man über die letzten Jahre DJs und Produzenten heranwachsen und reifen sehen, die der Clubmusik zwischen House und Techno etwas Besonderes hinzufügen konnten, siehe Tom Trago, Awanto3 oder San Proper.
Ein weiterer, junger Produzent, dessen Name man abspeichern sollte, ist Simon Weiss. 2011 veröffentlichte das Label Rush Hour auf seiner All Stars-Compilation, einer Werkschau, die Stücke von den erwähnten Tom Trago und San Proper, von Urgesteinen der Amsterdamer Szene wie Steve Rachmad oder Newworldaquarium (sein Track “Liberty Hot” ist unverschämt gut!) , aber auch von Simon Weiss. “Amsterdam Wave” lautete der Titel seiner Nummer, der sinnbildlich stehen kann für die wieder einmal so lebendige und vielseitige Musikszene der Grachtenstadt.
Nun, auf der “Wave EP”, erfreut Simon Weiss mit vier Tracks, die vom Klang und von der Rhythmik her sehr nahe beieinander liegen und daher auch als Variation eines Grundthemas – der “Amsterdam Wave”? – durchgehen könnten. Weiss, der junge Amsterdamer Produzent, wahrt meines Erachtens die Thematik von Amsterdam Wave: Ein dezenter tiefer Bass, Drumpattern mit warmem Ton und fluffige Synthesizer sorgen auf der EP für einen zeitfreien, tanzbaren Groove, zu dem man sich endlos bewegen kann. Solide und unaufgeregt.
ENGLISH SHORT VERSION
Solid, warm, groove-driven house music from Simon Weiss, an up and coming Amsterdam based producer.
Mehr im Web:
Simon Weiss @ Soundcloud
Simon Weiss – Interview @ Overdose.am
Simon Weiss – Mix für Dubmission
Rush Hour @ Soundcloud
Rush Hour @ Facebook
Rush Hour