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Am gestrigen Mittwochabend berichtete die Badische Zeitung in einem Artikel von Joachim Röderer, dass der bisherige Veranstalter der Sea of Love, die Mehr-Seen GmbH unter Leitung des Geschäftsführers Bela Gurath, die Rechte an den Konzertveranstalter Koko & DTK Entertainment GmbH abtreten werde. Auslöser und Grund dafür waren, dass die Stadt Freiburg sich nach erheblichen organisatorischen Mängeln im vergangenen Jahr nicht mehr bereit erklärte, mit der Mehr-Seen GmBH zusammen zu arbeiten. Dies gab Otto Neideck, der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, in einer Pressekonferenz zu Protokoll. Eine harte und durchaus nachvollziehbare Reaktion.
Nun soll eine GmbH als Tochtergesellschaft der Koko & DTK Entertainment GmbH gegründet werden. Diese soll in Zukunft unter der Geschäftsführung von Geschäftsführer Marc Osswald die Trägerin einer neuen Sea of Love werden. So sehr ich diese Übernahe begrüsse – egal, wie man zu dieser Veranstaltung steht, bedeutet ein Ende doch den Teilverlust an gewachsener Vielfalt und Diversität für die südbadische Veranstaltungslandschaft -, so sehr bezweifle ich, dass aus der Übernahme und dem Veranstalterwechsel heraus auch programmliche Veränderungen erwachsen werden.
Natürlich ist es an dieser Stelle noch zu früh, um eine vorsichtige Prognose zu wagen. Doch der kommerzielle Gedanke wird ganz bestimmt auch weiterhin erkennbar sein genauso wie eine inhaltliche Marschroute, die an der Aktualität der elektronischen Musik mit Anspruch und Herz vorbeigehen wird. Denn als Mitgesellschafter des Freiburger Zelt-Musik-Festivals hat die Koko & DTK Entertainment GmbH von Anfang an in Sachen (elektronischer) Jetztmusik es nicht vermocht, Akzente im Programm zu setzen. Das war zu Beginn der Nuller Jahre noch ein wenig anders, als Gäste wie Fauna Flash, LTJ Bukem & MC Konrad oder Micatone in Freiburg Halt machten.
Um eine Vorahnung zu bekommen, was in Bezug auf eine Sea of Love 2012 möglich wäre, lohnt sich ein Blick auf das bisher bekannte Line-Up des Southside Festivals. Veranstaltungsträgerin? Die Koko & DTK Entertainment GmbH. Somit lässt sich ein immerhin ein kleiner Trend ablesen. Das wären dann Fritz Kalkbrenner, Busy P, SebastiAN (live), und vermutlich noch Bands aus dem Sumpf von Supershirt, Dumme Jungs, und so weiter. Da sind dann auch Skrillex, David Guetta & Co. als Headliner nicht mehr weit davon entfernt.
Doch gerade hier bestünde für die neuen Veranstalter die Chance, einer auch inhaltlichen Neuausrichtung, ganz nach dem Leitsatz “One step back, two steps forward”, denn Überschaubarkeit bringt höchste Qualität, ein Gefühl von familiärer Zusammengehörigkeit, aus der heraus sich Ausgelassensein und Euphorie entwickeln.
[Und bevor hier wieder jemand meint, “öffentlich niedergemacht” zu werden: Blogs dienen der öffentlichen / eigenen Meinungsäusserung und -bildung. Niemand muss dieselben Dinge genauso bewerten wie der andere, und schon gar nicht derselben Meinung sein wie der andere.]