San Serac – Music Never Ends

San Serac – für Gourmets und Gourmands steht dieser Name eindeutig für den französischen Molkenkäse aus dem alpinen Hochland, der ähnlich dem baskischen Breuil / Cenberona oder dem korsischen Brocciu bevorzugt aus Schaf- oder Ziegenmilch hergestellt wird. Musik-Gourmets verbinden damit jedoch das Projekt des US-Amerikaners Nat Rabb. Er ist vornehmlich Alben-Produzent, tourte 2007 mit den Junior Boys durch die Vereinigten Staaten von Amerika, und veröffentlichte vor kurzem seine erste 12″ auf Morgan Geists (Metro Area) Environ Records, mit dem wunderschönen Titel “Music Never Ends“, die vom 10. November 2009 an erhältlich sein wird.

San Seracs musikalisches Schaffen auf diesem Viertracker ist Bestandsaufnahme und Rückbesinnung zugleich; Bestandsaufnahme der vielfältigen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten, die es zu entdecken und auszuprobieren gilt, also der offene Umgang mit dem (bisherigen, traditionellen) Klangmaterial und die Bereitschaft zum Experiment; Rückbesinnung auf die Anfangszeiten, auf die traditionellen Wurzeln von Disco und House.

So ist “Music Never Ends” ein tieffrequenter Disco-Pop-Song mit knarzigen Elektro-Elementen und an Hi Tech-Funk erinnernde Synth-Akkorden. Auch die – unabkömmlichen – Sechzehntel-Hand Claps und Hi Hats im Breakdown fehlen nicht. Anhören lässt sich der Track vorzüglich unter http://soundcloud.com/cmjct/san-serac-music-never-ends. Allerdings werde ich den leichten Beigeschmack von “Show Me Love” nicht los – was diesen Song sicher zu einem leicht verderblichen macht, wenn man ihn nicht mit der ihm gebührenden Vorsicht behandelt. “Night Works” kommt im Gewand einer Disco Pop-Schnulze daher, die mit smarten Perkussions-Arrangements und langsam zu einem mächtigen Akkord anschwellenden Synthesizern. Und der Bass? Der ist tief im Funk verwurzelt. Bestens anzuhören unter: http://www.youtube.com/watch?v=OsF3lx8GYTs. An “Music Never Ends” hat sich auch der Environ-Chef Morgan Geist persönlich zu schaffen gemacht. Er seziert diesen Track fachgerecht und schneidet ihm die überaus giftigen, eben an “Show Me Love” erinnernden Passagen, heraus – vergleichbar einem japanischen Meisterkoch, der für einen Gast den Kugelfisch Fugu zubereitet. Nun versprüht er eine delikate Funkiness – Kevin Saunderson / Inner City und Big Fun oder Good Life lassen grüssen.

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