Noch ist wenig bekannt zu Rhythmus Günther. Im Dezember 2013 hat er seine erste 12″ veröffentlicht, “Me No Problems”. Dazu hat er wohl auch sein eigenes Label gegründet, das denselben Namen trägt wie er. Jetzt hat er mit “The Hypno Effect” eine weitere Platte veröffentlicht. Sie ist ebenfalls auf dem nach ihm benannten Label erschienen.
Die tatsächliche Identität dieses Produzenten liegt noch im Dunkeln – oder ist umstritten. Anhaltspunkte, die Aufklärung liefern, müssen zusammengesucht werden. Doch auch die Spurensuche gestaltet sich mühsam und zeitaufwändig.
Eine Spur führt nach Hamburg, beziehungsweise in das Produzentenumfeld des Hamburger Plattenlabels Smallville Records. Kristina Records, ein Plattenladen in London, schreibt auf Twitter: “…we hear this is alias of a certain Smallville Records artists..ace stuff!”
Eine weitere Spur führt in das Umfeld der Plattenlabel Freund der Familie, NSYDE und Uncanny Valley. Diese drei haben im November 2013 zum Labelraufen in den Berliner ://about blank eingeladen. Mit von der Partie: Rhythmus Günther. In der Programmvorschau war zu lesen: “Eine vielersehnte Weltpremiere wird der Auftritt von Rhythmus Günther sein. DJ Jürgen war leider schon ausgebucht. Man darf also, raunen & gespannt sein wie ein Flitzebogen, welcher wohlbekannte artist sich dahinter verbirgt.”
Auch Gunter von Monday Edition wusste im November 2013 von einer Clubnacht mit Rhythmus Günther zu berichten. Damals spielte er zusammen mit den Pacotek-Residents Anna und Soussana im Kreuzberger Banja Luka. Schließlich noch dies: Jonas Kopp, neben Seph und Pfirter der wohl bekannteste Technomusiker aus Argentinien, hat “The Hypno Effect” in seine aktuellen April-Charts aufgenommen.
Diese Anhaltspunkte sagen zwar nichts über die Herkunft und Identität des Produzenten Rhythmus Günther. Sie geben aber Aufschluss über das Disc Jockey- und Produzentenumfeld, in dem er sich aufhält; sie lassen auch auf seine musikalische Ausrichtung schliessen. Freund der Familie, NSYDE, Uncanny Valley und Smallville nehmen House und Techno ernst.
Wer dort veröffentlicht, wer mit ihnen auflegt, beachtet ungeschriebene, dafür Release-entscheidende Qualitätsanforderungen: Die Stücke haben einen hohen Wiedererkennungswert, ganz gleich, ob sie eingängig oder hochkomplex sind; es ist eine Musik die als solche wirkt und nicht von einer Show abhängig ist.
Genau das beinhalten auch die drei Stücke “Ultima”, “Cleveland Jr.” und “Pronto” auf Rhythmus Günthers neuer Platte. Die Kickdrums kommen körperreich daher, nehmen viel Raum in den jeweiligen Tracks ein. Sie schieben, drücken, drängen sich in die Gehörgänge der Nachtschwärmer. Im Zusammenspiel mit den drückenden Basslinien lassen sie den Gin Tonic im Glas vibrieren – und die Hefen in einem ungefilterten Bier so lange weiter arbeiten, bis kein Zucker mehr vorhanden ist. Kickdrums, Hi-Hats, Snares und Rides sorgen für das Grundgerüst, auf dem sich wenige Synth Pads und Stabs tummeln. Rhythmus, das kann er, dieser Günther. Bleibt zu hoffen, dass “Ultima” nicht sein letzter Track, “The Hypno Effect” nicht seine letzte Platte ist.
Weiterführende Links:
YouTube: Rhythmus Günther – Me No Problems
YouTube: Rhythmus Günther – Ultima
na dann brauch ich ja nix mehr drüber schreiben, wa? 🙂