Newworldaquarium – The Force (Âme Remixes)

Dieser Eintrag ist tatsächlich der erste, in dem das Karlsruher DJ- und Produzenten-Duo Kristian Beyer und Frank Wiedemann (Âme) Erwähung findet. Wer mich persönlich kennt, weiss, dass ich Âme sehr schätze, insbesondere ihre ersten, noch auf dem Jazzanova-Label Sonarkollektiv veröffentlichten 12″ (Sarari / Hydrolic Dog, Mifune / Shiro, Kuma / Engoli) sowie ihre Remixe, beispielsweise für Nigel Hayes (“Augustus”), Wahoo (“Holding You”) oder Jazzanova (“Glow And Glare”).Auch ihr Debut-Album “Âme” ist bei mir immer noch on heavy rotation.

Doch gebe ich freimütig zu, dass ich mir mit ihren letzten beiden EPs (“Balandine”, “Setsa / Ensor”) ein wenig schwer getan habe. So kam ich u.a. mit den verschiedenartig verschraubten Soundebenen auf “Setsa / Ensor” nur bedingt klar, auch wenn mich beispielsweise ihre klangästhetische Herangehensweise an die Prepared Piano-Studien von John Cage, deren Rezeption und Verarbeitung in einen monunmentalen House-Track (“Setsa”) sehr fasziniert hat. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein Nostalgiker, der endlich einmal von seinem House-Lounge-Sofa aufstehen und einen Blick über den Tellerrand wagen sollte.

Im September diesen Jahres erscheinen die Jungs von Âme nun zum ersten Mal in ihrer Eigenschaft als Remixer auf dem niederländischen Technoplaneten Delsin. Dieses Label, gegründet 1997 von Peel Seamus, sowie die auf ihm veröffentlichenden Künstler halten das musikkulturelle Erbe der (in dieser Hinsicht) übermächtigen Motor City mit einer merkbaren Liebe und Hingabe aufrecht, ohne sich dabei einem (zeitgemässen) Entwicklungsprozess zu versagen.

Einer von ihnen ist der Niederländer Jochem Peteri a.k.a. Newworldromantic a.k.a. Newworldaquarium, an dessen Schaffenswerk ich mich erst sehr spät, mit dem Erscheinen seines Albums “The Dead Bears” im Jahre 2007 (http://www.discogs.com/Newworldaquarium-The-Dead-Bears/master/133390) angenähert habe. Es war – so verkitscht diese Ausdrucksweise mittlerweile auch sein mag – Liebe auf den ersten Ton. Ich mochte die Synthies, Chords, Effekte, Melodieläufe, die tragenden tiefen Basslines und Beats, als Freund langsamerer BPM-Bereiche sowieso.

Nun erfährt der erste Track des Albums, “The Force” eine Überarbeitung durch Kristian Beyer und Frank Wiedemann. Zwei Versionen, zwei Interpretationen. Der “Âme Remix” – die beiden haben es bereits mehrfach mit Bravour durchexerziert – ist gekennzeichnet durch einen minutenlangen Aufbau, dessen Spannungsbogen nie Gefahr läuft, abzuflachen, und musikalisch den Akzent auf die Drums setzt. Ein gleichsam aufwühlendes wie hypnotisierendes Stück. In der “Alternative Version” knüpft das Karlsruher Duo nahtlos an frühere Produktionen wie “Doldrums” oder “Fiori” an, man darf sich auf eine energiegeladene Klangarbeit im Ambientbereich freuen.

Mehr im Web:

http://www.myspace.com/newworldaquarium
http://de-bug.de/mag/1622.html
http://www.delsin.org/
http://www.myspace.com/planetdelsin
http://www.myspace.com/amevrank
http://www.myspace.com/innercityvisions
http://www.innercityvisions.com/

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