Fresh – so lautete das erste Wort, das es mir durch die Gehirnwindungen schoss, als ich in der vergangenen Woche zum ersten Mal die beiden Tracks “Black Keith” und “Close To Me” gehört habe. “Mrsk from Sweden” nennt sich der Produzent, bleibt damit zwar nicht namenlos, und dennoch kann dieser bis jetzt weder mit einer Identität noch mit einem Klarnamen verknüpft werden. Mrsk steht damit in krassem Gegensatz zu den vor egomanischer Selbstbeweihräucherung strotzenden Mitgliedern der sogenannten Swedish House Mafia, die seit gefühlten Jahrzehnten Download-Portale und damit auch Clubs mit ihren auf kurzlebigen Sommererfolg ausgerichteten Strandfetenhits überschwemmen. Da möchte man sich am liebsten in ein weit abgelegenes Blockhaus in der kargen Landschaft der schwedischen Bergtundra zurückziehen, nur um diesem Geschrammel zu entgehen.
Mrsk hingegen, ebenso wie der seit einigen Monaten viel von sich Reden machende Skudge, lässt mit seinen Tracks fürwahr die Sonne in meinem Herzen aufgehen – auch wenn diese Diktion eigentlich gar nicht zum Sound dieser Produzenten passt, der aus der herbstlich/winterlichen Düsternis einer Polarnacht zu entspringen scheint.
Auf “Black Keith” und “Close To Me” verzichtet Mrsk auf jegliches lyrische, ein Stück nur notathaft schmückende Beiwerk. Romantisierende Gefühlsduselei und skandinavische Melancholie-Klischees – sphärisch verzerrte Keyboard-Sounds und folkloristische Melodiebögen – sucht man hier – Gott sei Dank(!) – vergeblich. Vielmehr liefert dieser Produzent mit seinem Erstlingswerk, veröffentlicht auf dem niederländischen Goldrausch-Label für elektronsische (Club-)Musik, Rush Hour, zwei genreübergreifende Langgedichte ab, die eine Brücke schlagen zwischen House und (Dub) Techno. Beide zeichnet eine hohe Explosivkraft und gleichzeitig eine enorme Bewegungsgeschwindigkeit, Dynamik, aus – Brett!
English (short) version: Mrsk, a swedish up and coming producer, delivers two powerful high torque tunes with a soundtrack of house and (dub) techno. No cheese, no folk kitsch. All killer. No filler!
Mehr im Web: