Mixed up… (mid week) (62)

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Schon lange hatte ich nicht mehr so grosses Fernweh wie am vergangenen Wochenende. Angeregt und gesteigert wurde es durch ein paar Jungs und Mädels, die sich in einem ehemaligen Heizkraftwerk mit einer Vielzahl Schallplatten einfanden, um damit den Gästen das Beisammensein von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang musikalisch so angenehm wie möglich zu gestalten. Noch nicht lange ist es her, da hat einer von ihnen eine Mix-CD aufgenommen, und deren Veröffentlichung sollte in dieser Nacht gebührend gefeiert werden. Wurde es mit grösster Wahrscheinlichkeit auch. Ging bei mir aber leider nicht.

Zur selben Zeit, nur an einem anderen Ort, machte ich mich ebenfalls mit einer Vielzahl Läuterung und Heiligung suchender Pilger auf den Weg, um ebenfalls ein wenig Körper und Seele zu erneuern. Von Freiburg ging es hinauf zu den lichten Schwarzwaldhöhen rund um St. Märgen, den Thurnerpass und die Weisstannenhöhe. Sonne, reine Luft und nahezu vollständige Einsamkeit sorgten für Erholung und Wohlbefinden. Muss ich öfters machen. Obendrein gab’s ja am gestrigen Montagabend bei tageins noch ein brillantes Set von Kowski und Agent Schwiech. Die Woche hätte also nicht besser starten können.

Noch ganz von der Sonne beseelt, ist mir heute auch nach warmen, die Seele umschmeichelnden Sounds. Bleibt mir vom Leib, mit diesem ganzen House-Kram, würde ich da am liebsten rufen. Doch dass es so weit kommt, wissen immer wieder einige DJs und Produzenten zu verhindern, in dem sie entweder eine grossartige EP veröffentlichen oder einen Mix der Extraklasse aufnehmen. Dementsprechend geht der erste Blick nach Down Under, zu den Jungs von Melbourne Deepcast. Blog, Podcast, Veranstaltung und jetzt auch Label – die Jungs gehen steil. Das macht Baaz schon lange. Releases auf Elevate, Quintessentials, und so. Wisst ihr ja. Seinen Mix höre ich heute schon zum dritten Mal, aber es ist auch schwer, dem Zauber dieses rhythm wizards zu entrinnen:

Baaz – Podcast @ Melbourne Deepcast

Jeremy a.k.a. Underground Paris war auf keep-it-deep auch schon Gesprächsthema, nicht zuletzt aufgrund seines Labels My Love Is Underground. Leidenschaftlich setzt er sich ein für House, Genre-Scheuklappen sind ihm jedoch fremd, so dass er auch schon einmal eine Disco-, Jazz- oder Soul-Platte in seine Sets einbaut. “No Compromise” heisst sein jüngstes Tape, in dem er sich mit der bekannten Kompromisslosigkeit einsetzt für (Hardcore) Deep House und damit nicht nur labert, sondern Fakten schafft:

Underground Paris – No Compromise by Underground Paris

Das war’s dann auch schon (fast) mit House für diesen Eintrag. Der nächste Mix kommt aus Basel. Die Jungs von Standard And Groove’s, einem mit ausgesprochener Hingabe und Liebe geführten Blog zum Thema Jazz and beyond, haben ein paar Dutzend Platten für eine Emission auf Radio X abgemischt. Disco. Rollschuhe hervorkramen. Muss!

NOT-SO-NEXT-LEVEL (with a little bit of unchillwave thrown in) by Standard & Groove’s

Etwas mehr lofty und cosmic geht’s dagegen bei testpressing zu. Innerhalb von zwei Tagen erschienen auf diesem (Lieblings-)Blog zwei Mixe. Zum einen Life! von Spencer James und Signs of the sun von Danny Potts und Tony Daly alias Suono.

Im Anschluss daran gibt’s einen Podcast des werten Prince Language, der im Jahre 2005 einmal eine unglaublich gute Mix-CD aufgenommen hat, und zwar Real Music For Real People. Hab’ ich den ganzen Herbst und Winter 2005 / 2006 gehört, bis die Tonspuren der CD kaum noch ablesbar waren. Passiert. Letztes Jahr hat er für ein Online Magazin einen Mix aufgenommen, den Ali Tillett von Warm HQ auf seiner Soundcloud weiterverbreitet. “I Don’t Wanna Be Normal” lautet der Arbeits- und endgültige Titel. Wer will das schon.

Prince Language – I Don’t Wanna Be Normal Mix by warmhq

Auf The Ghetto Disco steht schon seit Ende Februar ein Podcast mit jeder Menge all time classics von Labeln wie Salsoul, Mercury, u.s.w. bereit. Er wartet nur darauf, heruntergeladen, (vor-)gespielt, gehört, weiterverbreitet zu werden:

Neither here nor there mix. by Mr. Smith

Cole Medina hat im letzten Jahr mit “Red Hot” (einschliesslich Remix von The Mole) einen sure shot erzielt. Sure shot an sure shot reiht der Mann aus L.A. auch in seinen Mixtapes aneinander. Überzeugt euch selbst:

DiskUnion Mix Vol.3 by cole medina

Neues gibt’s an dieser Stelle auch wieder einmal von Johannes “Vinylgroover” Albert. Über Frank Music, einem Projekt, an dem er massgeblich beteiligt ist, wird’s auf keep-it-deep sicher noch etwas zu lesen geben. Vorerst jedoch ein Label Special, ein Mix, für die Satisfaction Radio Show auf twen.fm. Partner in crime: Marc FM. Tune in:

Frank Music Label Special @ Twen.FM mit Johannes & Marc FM by Johannes Albert

Noch zwei Mixtapes, und dann ist Feierabend. Da wäre zunächst einmal Thomas Brand aus Karlsruhe. Vinyl-Sammler, Liebhaber von House / Techno mit dem Gütesiegel Detroit, und ein ausgesprochen guter DJ. Hab’s vor kurzem leider nicht zu tageins geschafft, wo er nach fast einem Jahr mal wieder gespielt hat. Kleines Trostpflaster: sein “Patience Mix”:

PatienceMix by ThomasBrand

Diamonds And Pearls, Berliner Label und Vertrieb, hat Ende letzter Woche einen weiteren DJ an die Decks gebeten, um einen Podcast für die hauseigene Reihe zu erstellen. Dieses Mal ist es Marieu von Restoration Records, der sich aus dem Fundus des (Back-)Katalogs des Labels bedient hat. Tracklist ist dabei. Check:

dNp marieu mix by dnp-music.com

English (short) version: as I spent some beautifully sun-drenched hours with mother nature at the Black Forest, i tried to capture these impressions with my today’s / this week’s podcast selection. It is focused on classic house, disco that makes you want to wear your roller skates today and some lofty cosmic sounds with a scent of orange blossom. Baaz, Cole Medina, Johannes Albert, Marc FM, Prince Language and many, many others. Enjoy!

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