Mixed up… (108)

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Statt vieler Worte und wenig Inhalt komme ich umgehend auf die Sets zu sprechen, die mich in den vergangenen Wochen durch den Tag und in die Nacht begleitet haben.

Kick-off machen wir mit der Züricherin Eli Verveine. Sie verkörpert das Gute, Aufrichtige und Ehrliche der House- und Techno-Musik, das sich durchsetzen soll, es aber nie tun wird, da nur wenige das Gute und Reine suchen. Die Sets von Eli Verveine sind Erziehung und Entspannung gleichermassen. Der Wissbegierige wird versuchen, Platte um Platte aufzuschreiben, der Herzensgeniesser wird für einen kurzen Augenblick so etwas wie Zeitvergessenheit verspüren. Genauso geht es einem auch, wenn man einen Mix hört, den Eli Verveine aufgenommen hat:

Lofile Records ist ein wundervolles Kleinstlabel aus der fränkischen Stadt Bayreuth. Auf dessen erstem Release, “Brothers & Sisters” von Wowmom, ist auch der Wahlberliner Johannes Albert mit einem Remix vertreten. Dieser Track kickt und groovt mit einem Höchstmass an Leidenschaft, wie es auch seine Sets tun, die er Dank guter Verbindungen nach Freiburg selten aber doch regelmässig bei tageins im Waldsee spielen darf. So auch am vergangenen Montag, wo er Disco aus der Charakterschmiede eines Giorgio Moroder mit brachial-schepperndem House aus der Rush Hour- und Clone-Ecke zu einem Gesamtwerk verarbeitet hat, an das ich mich noch lange und gerne zurückerinnern werde. Zum Aufleben der Erinnerungen an dieser Stelle sein Beitrag für den Lofilecast:

Leider kam es noch nie dazu, dass ich John Osborn an den Decks erleben durfte. Doch das wird sich hoffentlich irgendwann, bald, ändern. Denn was der in Berlin lebende Londoner DJ in seinen Sets und Podcasts auf die Plattenteller packt, ist von allererster Güte. Pflicht für den heutigen Abend: Sein Mix für das Modyfier Blog.

Seit Jahren bin ich Fan des Blogs Feel My Bicep. Hier findet man House, Disco und Artverwandtes, die kauzigen Vorfahren und krautigen Geschwisterchen dieser Genre, und immer wieder einen Mix, der Tanzmusik der letzten drei Jahrzehnte zusammenfasst. Seit geraumer Zeit veröffentlicht das britische DJ- und Produzenten-Duo Bicep auch eigene Tracks, remixt sich durch die Disco- und House-Welten und zeigt in seinen Stücken, dass hier jemand Grundlagenarbeit betrieben hat. Vor zehn Tagen haben sie für das New Yorker Fader Magazine einen Mix eingespielt, der inzwischen knapp 12.000 Mal angehört wurde. Sein Bekanntheitsgrad dürfte daher entsprechend hoch sein. Doch in einer guten Sammlung darf er nicht fehlen!

Ob auf Styrax, Mojuba oder Essays, man hört sofort heraus, wenn ein Stück von Sven Weisemann kommt. Der Berliner DJ und Produzent hat seine Sprache gefunden. Es sind die flaumig weichen Chords, die schwebenden Flächen und transparenten Texturen sowie verträumte Melodieläufe, die für mich den persönlichen Charakter seiner Musik ausmachen – etwas, das sich auch leitmotivisch durch einen Mix von Sven Weisemann zieht.

Ein Liebesbrief bringt die innersten Gefühle zum Ausdruck und lässt seinen Adressaten nicht mehr los. Vom ersten Taktschlag an ergreift auch die Musik von Timnah Sommerfeldts neueste Mix, “Love Letters IV”, direkt das Herz und spiegeln uns, den vielen unbekannten Adressaten, die Hingabe der Baslerin an House. Und der wahre Empfänger darf sich glücklich schätzen, einen solchen musikalischen Liebesbrief erhalten zu haben.

Den Abschluss macht heute ein Mix mit schwebenden, verhallenden Disco-Stücken, die allesamt einen jugoslawischen Hintergrund haben. Love it!  

ENGLISH SHORT VERSION

Eli Verveine, Timnah Sommerfeldt, Johannes Albert, John Osborn, Sven Weisemann, Bicep and a mix with yugoslavian balearic tunes – you’ll love these mixes!

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