Barnt, Baikal und Jamie XX Stücke von Mattheis und Oceanic, die seit 2013 auf dem niederländischen Plattenlabel Nous’klaer Audio erscheinen. Jetzt haben Mattheis und Oceanic sich gegenseitig geremixt.
Dass Disc Jockeys wie Daniel Ansorge alias Barnt oder Jamie “XX” Smith zu Unterstützern von Nous’klaer Audio gehören, ist leicht nachzuvollziehen. Mattheis, den die niederländischen Behörden als Matthijs Verschuure kennen, und Oceanic, wohl ein Pseudonym des Labelgründers Sjoerd Oberman, weisen in ihrer Musik zwei Leitmerkmale auf:
Das sind einmal die Drums, die so schroff und unwirsch wie erhaben und elegant wirken; wie Bergwände, die in den Himmel ragen. Wie beispielsweise die wuchtigen Wände des Titlis in der Zentralschweiz. Das sind zweitens Synthesizer, die psychedelisch ausufern und den Drums ihre Schroffheit und Rohheit nehmen. Nicht aber das Erhabene, das sie – wie schwer zugängliche Berggipfel – unerreichbar macht. Strukturen also, die sich auch in den Sets der eingangs erwähnten Disc Jockeys aufspüren lassen.
Von mir aus auch: Border Community-Sound, befreit von der oftmals schier unerträglichen Emo-Schwere. Wer “Isms” oder “Blanco Bero“, die beiden ersten Veröffentlichungen auf Nous’klaer Audio bereits kennt, weiß: Mattheis und Oceanic tun alles, damit man sich auf der Tanzfläche keine Rasierklingen oder rostige Nägel wünscht.
Die ätherisch weichen Synthesizerschlieren umfließen harsche Drums. Sie schließen sich allerdings nicht, sie verdichten sich nicht zu finsteren Regen- beziehungsweise Synthesizerwolken. Sie bleiben sphärenhaft, scheinbar aus dem Nichts kommend und dorthin wieder verschwindend. Höhepunkt, ganz klar: Oceanics “Hidden Bero” im Remix von Mattheis. Da wird die Platte rhythmisch und hypnotisch zugleich. Die Drums tuckern manisch vor sich hin, schieben den Track gleichmäßig an. Der Bass wabert. Beschwörend brummt er seine Tonfolge. Bass und Drums bilden das tiefe und dunkle Fundament für die Synthesizer. Flirrend, kristallin klingen sie. Sie entwickeln sich langsam, neue Elemente und Harmonien kommen hinzu. Sirenengleich singen sie. Danach darf eigentlich nur noch Stille kommen.
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