Langenberg – Times

Manuel Tur, Langenberg und DPlay schreiten mit ihrem Labelprojekt Mild Pitch gemeinsam unablässig voran. Nach einem meines Erachtens überaus erfolgreichen Einstandt mit Ribns “This Feeling” (http://keep-it-deep.blogspot.com/2009/09/ribn-this-feeling.html) erscheinen die beiden Ribn-Protagonisten Manuel Tur und Langenberg im zweiten Mild Pitch-Kapitel als souveräne Einzeldarsteller.

Max Heesen a.k.a. Langenberg hat mich als Solist in den vergangenen eineinhalb Jahren insbesondere mit seiner Arbeit für die Drumpoet Community (“Judgement Day“, http://keep-it-deep.blogspot.com/2008/06/langenberg-judgement-day-ep.html) sowie seinem Remix für Art Bleeks “Escapism” (http://keep-it-deep.blogspot.com/2009/02/art-bleek-escapism-ep.html) zu überzeugen gewusst, allesamt Tracks, die ich auch heute noch sehr gerne höre. Bei Manuel Tur ist’s inzwischen verdammt schwer geworden, sich auf ein, zwei Tracks zu konzentrieren. Sein Output der letzten Jahre ist dafür einfach zu gross, nahezu unüberschaubar, und das bei beständig hoher Qualität.

Auf “Time” nun erzeugt Langenberg eine dichte und dunkle Novemberabendatmosphäre, die fast ein wenig mystisch anmutet. Hervorgerufen und unterstützt wird dieser Eindruck durch mir unverständliche Sprachschnipsel, von ferne an Panflöte erinnernde Klänge sowie Hintergrundeffekte, die sich ein wenig nach knackendem Reisigwerk anhören. Diese legt Langenberg über treibend kickende Bassdrums und Hi-Hats, zu denen sich ein paar eingestreute Orgel-Akkorde sowie ein paar Schläge auf die Toms und Becken gesellen.

Die Flipside gehört ganz Manuel Tur. Sowohl in seinem Ground Glass Reflex als auch in seinem Kugelrohr Dub Mix arbeitet er sich am Original in ruhigem Schrittempo ab. Seine erste Umformung lässt er mit langen Dub Chords und Akkorden einer elektronischen Orgel beginnen, die, anfangs noch schlicht, er zu einem harmonisch-komplexen Klangkonstrukt ausarbeitet, das den Zuhörer umschlingt und nicht mehr loslässt. Leichtes Rauschen und sanftes Hintergrundknistern verleihen dem Track ein wenig Patina, wie sie altem Vinyl eigen ist, was hier jedoch weder bemüht noch kitschig wirkt. Dazu ist Manuel Tur ein zu sensibler und feinfühliger Produzent. Noch ein Wort zum Kugelrohr Dub Mix: das analoge Gefühl, das das 808 Clap-Inferno verbreitet, ist grossartig.

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