June – The Olympian Chronicles

Julius Brink und Jonas Reckermann, Kristina Vogel und Miriam Welte, Nicola Adams und Michael Phelps – diese Sportler haben alle in ihren Disziplinen, Beachvolleyball, Bahnradsport, Boxen und Schwimmen, in diesem Sommer Sportgeschichte geschrieben. Mit ihren Leistungen habe sie sich in das Geschichtsbuch der 30. Olympischen Sommerspiele in London und damit in die Chronik des weltgrössten Sportereignisses eingetragen. Namen wie der von Michael Phelps werden auch in Zukunft einen hohen Bekanntheitsgrad haben. Andere wiederum werden schneller in Vergessenheit geraten – oder gar nicht erst über den Insiderstatus hinauskommen. Doch das schmälert die Einzigartigkeit, den besonderen Charakter ihrer Leistung nicht.

Auch der griechischstämmige, in London lebende Produzent Tasmpikos Fronas a.k.a. June geniesst Insiderstatus und zählt trotz Albumveröffentlichung auf Argys Label These Days immer noch zu den Geheimtipps in der elektronischen Clubmusik. Das wird sicher auch noch eine ganze Weile so bleiben, auch wenn June mit seiner Musik, vor allem auf seinem Album “Cytheria”, krautige Maschinenmusik mit Einflüssen aus Acid House, Synth Pop und Cosmic / Italo Disco zu einer geschmeidigen Masse vermengt und – für die einzelnen Tracks – mal etwas mehr Warehouse-Schärfe, mal etwas mehr Pop-Süsse, beigefügt hat. Bodenständige, solide House Musik nach Rezept der Urväter.

Daran knüpft June mit seiner neuesten EP, “The Olympian Chronicles“, an. Insgesamt vier Tracks und statt DJ Sprinkles als Aufmerksamkeitsbeschleuniger begegnet uns der nimmermüde Simoncino als Remixer. Dieser, um es vorwegzunehmen, kennt sich mit Traditionsrezepten bestens aus. In seiner Überarbeitung bleibt er nahe am Original und damit auch nahe an der klassischen Epoche, die sich in diesem Jahr eines noch viel stärkeren Zuspruchs erfreut, als noch 2010 und 2011. Das bedeutet: Auf “The Olympian Chronicles” tanzen Rimshots und Snare Claps sowohl im Simoncino-Remix als auch in den vier anderen Stücken sehr expressive Figuren in den Raum eines Clubs und lassen sich dabei von muskelstarken Basskörpern an der Hand nehmen und durch die Luft wirbeln. Für die Melodien charakeristisch ist, dass sie durchgehend melancholisch und oftmals auch ein wenig bedrohlich wirken.

Fazit: Höchst angenehmer Wiedergänger aus den Mit-/Spätachtziger-Jahren. Die Herrschaft der Menschmaschinen könnte angenehmer nicht sein.

ENGLISH SHORT VERSION

London-based producer June adds another introvert synth-pop and acid-house drenched EP to his portfolio. Remix by Simoncino makes this vintage retrospective of mid / late eighties house sound perfect.

Mehr im Web:

Soundcloud: June
Facebook: June
mnml ssgs: podast & june tracklist

discogs: Cosmic Club
Website: Skylax / Cosmic Club

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