Sommer 2010, eineinhalb Jahre ist es also her, als auf der Webseite der Freiburger Montagsveranstaltung tageins zwei Namen eingetragen waren, die mir bis zu diesem Zeitpunkt in der Freiburger Clublandschaft noch nicht aufgefallen waren – weder auf einem Flyer noch im Ausgehmagazin Subculture, und auch nicht über soziale Netzwerke. Buurns & Jehrman, so lauteten die Namen, waren für einen Montagabend zum Auflegen vorgesehen.
Da ich die Nächte von Montag auf Dienstag eigentlich regelmässig im Waldsee bei tageins verbringe, machte ich mich auch an jenem Abend auf den Weg. Als ich ankam, hörte ich vertraute Klänge, und zwar die prägnanten, melancholischen Keys, der treibende Groove und die leicht nasale Stimme von Leela James. Es war “My Joy. Ob im Remix von Timmy Regisford oder Quentin Harris – daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern.
Jedenfalls nahm dieser Montagabend im soulgetränkten US-House seinen Ausgang und gelangte nach Zwischenstationen bei druckvollen, erdigen, groove-orientierten Stücken zu einem fulminanten Ende, dessen Abschluss Randolphs Song “Believer” im Jazzanova Remix bildete. Einer dieser Songs, bei denen ich trotz oder gerade vor Glück weinen könnte.
Anyway. Gerade solche musikalischen Momente machten deutlich, dass Buurns und Jehrman zwei Musikenthusiasten und leidenschaftliche DJs sind, die bei aller Feierbezogenheit den Soul nie aus den Augen lassen. Jehrman bezeichnet seine Einflüsse auch deutlich mit Golden Era Hip Hop, Southern Blues, Chicago House, Detroit Techno und der Jugend-, Sub- und Clubkultur der Stadt Frankfurt, in die er hineingeboren wurde. Dort bespielte er bis zu seinem Umzug nach Basel zahlreiche Clubs und Warehouse-Parties, und beginnt nun allmählich auch in der südbadischen Region Fuss zu fassen. Buurns hat den Schritt nach draussen, an die Regler im Club, erst vor einigen Jahren gewagt, doch sammelte sie davor bereits leidenschaftlich Platten und mischte diese fleissig zuhause ineinander.
Jahresendlieblinge, carefully selected by Buurns & Jehrman
Daniel bortz – No One
Axel Boman – Depression
Russ Yallop – Queensbridge
Lahib Alekozei – Behind Closed Doors
Fog – Dulcet Cynosure
Hatikvah – Love Bells (Kris Wadsworth Remix)
Maceo Plex – Vibe Your Love (Zevs Southern Remix)
Terje Bakke – Ekaterinburg
Osunlade – Envision
Efdemin – There Will Be Singing (DJ Koze Remix)
Makam – Boss and Lomber
Christopher Rau – Always The Same
Gorge – Erotic Soul
John Dimas – Slit (Chez Damier Late Night Mix)
Master H. Feat. Geoffrey Secco – Stabs Call
Dubshape & Guti – Bueno
Minimono – Stay Away
Rampa – Meggys Desire
Move D – Sur Un Bateau Avec Eric
Deniz Kurtel – The 1 Word (feat. Jada) (Guy Gerber Country Side Remix)
English (short) version: the first time I met Buurns & Jehrman, they kicked off a night by playing “My Joy” by Leela James and taking things deep down at the end of then night with the Jazzanova Remix of Paul Randolphs song “Believer”. Tunes to remember. Their selection and arrangement of house, techno and beyond was convincing and, if you take a quick glance at their this year’s favourite tunes, you want Buurns and Jehrman spinning them right now!