Foul & Sunk, das deutsch-schweizer House-Imprint mit Sitz in Freiburg und Zürich, läutet mit der „Eriswil EP“ von Jagged eine feurige vierte Runde ein, die die Wangen erröten und glühend heiß werden lässt wie ein kräftiger Schluck Berner Apfelbranntwein.
Mit Bern fällt auch das Stichwort, das Aufschluss gibt über den Herkunftsort von Jagged: Unter diesem Künstler-Alias tritt seit einigen Jahren ein freigeistiges Dreigestirn aus der Schweizer Bundeshauptstadt Bern auf. Es setzt sich zusammen aus den DJ- und Produzenten-Urgesteinen Benfay, Jay Sanders und Zukie173 und ist hervorgegangen aus dem Umfeld des inzwischen stillgelegten Freistil-labels A Few Among Others, dessen Gründer Zukie173 war. Seit 2008 veröffentlichen die musikalischen Freidenker seit EPs und Tracks auf Label wie Quintessentials („Hello Kool Nice“, „Langenthal“) oder Bonzzaj („Biasca“), auf denen sich House-Tradition und Innovation ungezwungen und spielerisch begegnen.
Entsprechend hoch liegt die Messlatte bei ihrem Debüt auf Foul & Sunk. Doch Benfay, Jay Sanders und Zukie173 nehmen sie im Titeltrack „Eriswil“ auf der A1 mit Leichtigkeit. Anlauf dazu holen die drei mit einem druckvoll vorwärts treibenden Shuffle-Beat und rollenden, leicht stolpernden Bassfiguren. Sobald die weich abgestimmten Chords einsetzen, erhebt sich das Trio Infernale zum Absprung und leitet die Flugphase ein. Dabei werden die drei unterstützt von scharf zischenden Becken, und bevor die Schwerkraft wieder obsiegt, zelebrieren sie im Breakdown den kurzen Moment des Schwebens.
Auf der B-Seite stellt zunächst The Abstract Eye seine Künste in den Dienst von Jagged und Foul & Sunk. Über diesen mysteriösen Produzenten ist noch immer wenig bekannt, doch man kann ihn in der Nähe des Musikprojekts Gifted and Blessed aus Los Angeles verorten. In seinem Remix greift er die aufschäumende Energie des Originals auf. Er verbindet sie mit sanften Bleeps, anschwellenden Synthesizern und einer drexciyanischen Basstiefe. Damit erzeugt er eine ravige Grundstimmung, die ihre Wirkung auf dem Floor erzielen wird.
Benfay, Jay Sanders und Zukie173 runden die EP schließlich mit einem entspannt-rumpelnden Track ab. Trotz seines mondänen Titels „Dubai“ wecken das kernige Bassfundament sowie der Synth-Pad- und E-Piano-Akkordwechsel den Wunsch, auf einem Alpengipfel zu stehen, klare Luft zu atmen, Freiheit zu fühlen und der untergehenden Sonne zuzuschauen. Und was schmeckt besser dazu, als ein kräftiger Schluck jenes herz- und seelenwärmenden Berner Apfelbranntweins?!
ENGLISH (SHORT) VERSION: Jagged from Berne / Switzerland has been releasing house music built upon hard-hitting drums, sinister basslines and soul-drenched instrumentation for over four years now. They debuted on Quintessentials with “Hello Kool Nice” in 2008 and didn’t lose their gritty energy since then. Now, they’re back on Foul & Sunk with “Eriswil”, a deep rolling, ravey tune that also gets a remix-treatment by The Abstract Eye. “Dubai”on the flip takes the EP to a more introvert deep-in-thought side of house music. Love it! [Full english version soon].
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