Über zehntausend Platten nennt Kosta Athanassiadis alias XDB sein Eigen. Der Discjockey und Produzent aus Göttingen spielt am 21. Januar zusammen mit Patrice Scott im Hinterhof in Basel. Höchste Zeit, ihn einmal nach Guilty Pleasure-Platten zu fragen.
Was war deine erste musikalische Erinnerung?
XDB: Meine Eltern hatten einen alten Philips-Plattenspieler und eine kleine Schallplattensammlung. Ich kann mich noch an Simon & Garfunkel , Beatles aber auch an griechische Interpreten wie zum Beispiel Mikis Theodorakis oder Demis Roussos erinnern. Die erste vom eigenen Taschengeld gekaufte 7-Zoll-Platte war dann im Alter von 10 Jahren Dead Or Alive “You spin me round” und weitere Synth-Pop-Klassiker wie zum Beispiel Blue Monday von New Order und die ein oder andere Depeche Mode-Platte. Auf einer Synthesizer Greatest-Platte von Ed Starink entdeckte ich dann Kraftwerk, Jan Hammer, Jean Michel Jarre, Vangelis und irgendwann gab es dann einen Schwenk rüber zu Hip-Hop , Hip-House , US-House und Techno bis hin zu den ganzen aktuelleren Spielarten elektronischer Tanzmusik.
Was ist deine liebste Guilty Pleasure-Platte?
XDB: Meine liebste Guilty Pleasure-Platte ist vielleicht Laurie Andersons O’Superman sowie deren etlichen Remixe und Remakes. Ich liebe zum Beispiel den Remix von Institute Of Love. Dahinter verbergen sich Inga Humpe und Tommi Eckart von 2raumwohnung. Ganz toll finde ich auch ein 1994er Remake von Spiritual North, etwas uptempo und voller Energie.
Warum hast du dich für sie entschieden, was verbindest du mit ihr?
XDB: Mehrere Situationen, in denen sie das sogenannte I-Tüpfelchen im Set war und im richtigen Moment gespielt Emotionen ausgelöst hat.
Was passiert in dir, wenn du Guilty Pleasure-Platten vor Publikum auflegst?
XDB: Erst wenn ich spüre daß an dem Abend so ziemlich alles passt und sich zwischen mir und dem Publikum eine Synergie aufgebaut hat traue ich mich eine von diesen ich sage mal mutigen weil fast kitschigen Platten zu spielen. Im Idealfall schlägt sie dann aber im richtigen Moment gespielt voll an und ich bekomme total Gänsehaut.
Welche Platte hast du immer dabei, hast sie aber noch nie (selten) gespielt?
XDB: Gifted & Blessed / GB – “We Can See You” . Aber bald werde ich sie endlich spielen!
ZUR PERSON: Kosta Athanassiadis alias XDB
Patrice Scotts Sistrum Recordings, François Kevorkians Wave Music und Steffis Dolly Records – drei von vielen Plattenlabel, auf denen Kosta Athanassiadis, der sich als Discjockey XDB nennt, mit seinem Sound vertreten ist. Dieser bewegt sich zwischen House und Techno. Die Drums seiner Stücke, die “Desert Storm” (2009), “Recago” (2011) oder “Frocks” (2013) heißen, haben einen rohen, durchdringenden Charakter. Die Bässe stottern, stolpern, erzeugen einen hypnotischen Flow. Ursprungshaftigkeit und Archaizität als Stichwort. Er lebt und arbeitet in Göttingen, von wo er auch sein eigenes Plattenlabel Metrolux betreibt. Darauf debütierte der Vinylsammler, dessen Sammlung über 10.000 Platten enthält, im Jahr 2006 mit der “Jackintosh EP”. Auf Liebhaber-Festivals wie dem Freerotation in Wales und dem Labyrinth in Japan gehört XDB als Discjockey inzwischen zu den Stammspielern.
Soundcloud: XDB
Facebook: XDB
Webseite: Metrolux
Was: 10 Jahre Sistrum w/ Patrice Scott, XDB
Wann: Samstag, 21. Januar 2017, 23 Uhr
Wo: Hinterhof Club, Basel