Franc Spangler – Forever & A Day

Für immer und ewig und darüber hinaus. Für immer und einen Tag. Wer möchte nicht das Gefühl von Verliebtsein bewahren, den anfänglichen Zauber, ausgelöst durch ein einziges Wort, einen Akzent, den tiefen Blick, den Geruch, eine Bewegung des Körpers, wachhalten und wiederholt geniessen? Wer will nicht diese unbändige Energie, die Leichtigkeit und Unbeschwertheit fortwährend leben und erleben? In Frühlings- und Sommergefühlen schwelgen? Wer ist nicht empfänglich für das Schöne und Angenehme?

Bevor ich hier nun vollends abdrifte in nichtssagende Kitschphrasen, die aus jedem federleichten Sommerroman abgekupfert sein könnten, schnell zurück zum eigentlichen Thema, das jedoch die eingangs skizzierte Assoziationsreihe ausgelöst hat: “Forever & A Day“, die erste eigenständige EP des – immer noch – mit unbekannter Präsenz sich bewegenden Franc Spangler. “Forever & A Day” heisst sie, die elfte Release auf Delusions Of Grandeur, einem Label, das zwar mit einer eigenen Podcast-Reihe, jedoch ohne MySpace- oder Facebook-Seite im Netz unterwegs ist, und reiht sich bestens ein in den House-Disco-Crossover, mit welchem sich Delusions Of Grandeur einen Namen erworben hat.

An “Forever & A Day” schätze ich insbesondere seine Entschleunigtheit im Aufbau. Wie das Vorspiel beim Geschlechtsverkehr, lebt auch dieser Track von der langsamen Hinarbeit auf den Höhepunkt. Kurze, aus dem Funk schöpfende Gitarrenlicks, zweifach und dreifach getwistete Synthie-Schnipsel und mit leichtem Nachhall versehene Akkorde stimulieren zärtlich und verspielt, führen in einem Wechselspiel von Anspannung und Entspannung auf den Höhepunkt des Tracks zu, der für meinen Geschmack jedoch etwas zu schnell abflaut. Anyway. Für die Dub-Version hat Franc Spangler seinen Track ein paar Frequenzen tiefergelegt und um die Funk-Rhythmen, Licks und Pattern des Ausgangsmaterials arrangiert. Mit “Open Eyes” steht er in bester Instruments Of Rapture-, Five20East-, Ooft-, Home Taping Is Killing Music- und eben Delusions Of Grandeur-Tradition, um nur einmal die bekanntesten dieser Label zu nennen. Rimclick-Sounds, halb geöffnete Hi Hats, einer entsprechend der allgemeinen BPM-Zahl in den Keller heruntergepitchte männliche Stimme, welche den Breakdown durchzieht, lassen einen zum wiederholten Mal eine Ruhe und Langsamkeit entdecken, in welchen jedoch ein enormes Kraftpotenzial steckt. Killer.

English (short) version: Delusions Of Grandeur teams up with Franc Spangler for his first EP on which he appears not as remixer but as solo-producer. Expect the deepest and the sickest low-slung house grooves and disco-tinged sounds. Hot as the summer sun!

Mehr im Web:

Delusions Of Grandeur Podcast

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