Filippo Moscatello – Pagliaccio EP (Remixes)

Die vergangenen Tage waren wirklich überaus merkwürdig. Jedes Ereignis war einzeln und aus einer objektiven Perspektive besehen mit Sicherheit sehr leicht verarbeitbar. Doch in ihrem Zusammenwirken stellten sie eine durchaus grosse Herausforderung dar, die es zu bewältigen galt, die es auch in den kommenden Tagen und Wochen noch zu bewältigen gilt. In den allernachdenklichsten Momenten bin ich regelmässig dankbar für einen Song (oder Track), der für einen kleinen Augenblick der Ablenkung sorgt. Gestern bin ich auf “Ghetto Pop Life” von Danger Mouse & Jemini gestossen. Für einmal also kein Housetrack, Discoklassiker oder Re-Edit. Doch das String-Sample und die Beats haben mich überwältigt.

Überragend gut gefallen hat mir auch – und nun sind wir beim eigentlichen Thema -, was der ursprünglich aus dem schweizerischen Genf stammende Wahlberliner Quarion aus “Houz” von Filippo Moscatello gemacht hat. Überzeugungsarbeit, dass er sein Produktions- und Remix-Handwerk bis ins kleinste Detail gelernt hat, muss er schon lange nicht mehr. “Takin’ No Shorts“oder seine Remixe für Jamie Lloyds “May I?” oder Jaggeds “Hello Kool Nice” sind wahre Brandbomben auf dem Floor. Und genauso viel Zündstoff packt er auch in die Vorlage “Houz” von Filippo Moscatello. Lebendig flirrende Synthesizer, verzerrte Vocals, die die Frage “What is House Music?” aufwerfen, treibende Beats mit unheimlich kraftvollem Punch und eine fast subsonisch tiefgelegte Bassline sind die Inhaltsstoffe. Eine gefährliche Mischung. James Flavour, seines Zeichens Dirt Crew Mitglied, hat sich an “Kleinmond” zu schaffen gemacht. Sehr houseorientiert, aber er begeistert mich nur schwer. Vielleicht liegt es daran, dass er ein wenig zu funktional und glatt produziert ist? Der dritte Remix kommt von dem ebenfalls Wahlberliner (und ehemals aus südwestdeutschen, um nicht zu schreiben Freiburger Gefilden stammenden) DJ- und Produzenten-Duo Trickski (Yannick Labbé und Daniel Becker), Ausgangsmaterial ebenfalls “Houz“. Ihre Überarbeitung ist ganz nach meinem Geschmack. House mit einem etwas langsamereren, teilweise etwas holperig wirkenden Beat-Loop, einer deutlich im tieferen Frequenzbereich angesiedelten Bassline und einem Piano-Sample, dessen gut akzentuierter Anschlag die Drums gut unterstützt. Böse Zungen würden jedoch sagen: Kuhglockenhouse. Aber ich finde deren Einsatz nun keineswegs störend. Ach ja, erschienen ist die EP auf Moodmusic.

Mehr im Web:

http://www.myspace.com/berlinmachine
http://soundcloud.com/filippo-moscatello
http://www.myspace.com/quarion
http://www.myspace.com/jamesflavour
http://www.myspace.com/trickski
http://www.moodmusicrecords.com/

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