Anonyme oder weitestgehend unbekannte Produzenten sind mir die liebsten. Man kann sich ihrem Sound jungfräulich unbedarft nähern, ohne dass einem Vorerfahrungen mit ihrer Musik die Meinung wenn nicht vorgeben so doch nicht unwesentlich mitbestimmen (wollen). Evan Evans ist beispielsweise einer dieser Produzenten, der erst durch die Jungs von Instruments Of Rapture einem grösseren Musikliebhaber-Umfeld zugeführt wurde. Anscheinend kommt er aus Frankreich, aber das ist mir auch irgendwie egal. Ehrlich.
Vorbekanntes hat jedoch auch sein Gutes. Wenn der Ersteindruck und die darauf folgenden Eindrücke positiv waren, kehrt man gerne wieder zu einem Label zurück, greift man gerne wieder auf die Musik eines Produzenten zurück. Der Ire John Daly ist beispielsweise so einer. Mule Musiq, Feel Music, International Records Recordings, Wave Music oder Drumpoet Community – wo immer er bisher aufgetaucht ist, für welches Label er bisher produziert hat, die Vorfreude auf John Daly-Tracks wuchs und wächst von Veröffentlichung zu Veröffentlichung. Nur er selbst ist es, der sich übertreffen kann. Damit einher geht jedoch auch die grosse Gefahr, dass auch nur er sich selbst im Weg stehen kann. Ein Negativtrend ist jedoch nicht auszumachen. Gott sei Dank. Die Art, wie er Cosmic, Disco, Balearica, Elektronika, House und krautigere Findlinge in seinen Tracks aufgreift und verarbeitet, ist einfach zu gut. Man wünscht sich (und ihm), es möge ewig so weitergehen!
Er, John Daly, ist es auch, der auf dieser 12″ einen Remixbeitrag leistet. Es ist ein kleines Epos an treibenden Drums und Synthie-Schwelgereien, untermalt von nur so dahinfliessenden Bassläufen, die einen aus der samstagnachmittäglichen statischen Sitz- oder Stehhaltung herausreissen und in einen ätherischen sowie energievollen Fluss versetzen können. Beide Daumen hoch!
Der zweite Remix kommt von Art Of Tones (das ist Ludovic Llorca). Seine Überarbeitung bewegt sich um ein funkiges Lick herum, nimmt aber dem Original, was meine Liebe auf den ersten Blick zu ihm ausgelöst hat: die Piano Hookline. Sein, Evan Evans’, funky Lick marschiert direkt in Hüfte und Hintern. Die Klavierakkorde beschwören satte, expressive Klangbilder herauf, die von einer grossen Sehnsucht nach der Nacht, nach menschlicher Nähe und Wärme, Geborgenheit, aber auch nach Tanz und Ausgelassenheit erzählen. Die röhrenden Bassmotive mit ihrer Achtziger Electric Disco-Aufdickung tragen das Ihre dazu bei. Gross!
English (short) version: the seventh 12″ on Instruments Of Rapture is an Irish-French affair. Evan Evans a French still-to-discover producer gets his initial release – thick basslines, eighties electric disco flair and an amazing piano hookline. Ludovic Llorca on remixing duties scraped out the piano – don’t ask me why – and delivers a stripped down dancefloor tune. John Daly has never ever disappointed yet and the Irish man knows how to enjoy his audience with a hot’n’creamy Irish Coffee remix served with fudge meltaways. Luscious!
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Ooft Blog
Instruments Of Rapture – Label Page @ Resident Advisor