Ein feines Knistern, ein leichtes Rauschen, dringen wie von Ferne an mein Ohr. Sie erinnern an das Geräusch, welches Schmutz- und Staubpartikel auf der Schallplattenoberfläche mitverursachen können. Kaum wahrnehmbar ist das Krispeln und Spratzeln, und dennoch scheint es den Hintergrund der im Raum verhallenden Stimme und den kurz gespannten Synthesizer-Flächensounds zu bestimmen. Voice-A-Pella, Synth-A-Pella, wie auch immer man es bezeichnen mag. “The Dash Queen“, das Intro zu Dubbymans neuer und erster 12” auf Quintessentials, präsentiert sich wie ein gesampelter und überarbeiteter musikalischer Gruss aus einer anderen Zeit. Fehlt nur noch der Einsatz eines trocken-griffigen Slap-Basses, fehlen nur noch schleifende Bassdrum-Pattern, und die Funk-Nummer wäre perfekt.
Doch (House-)Beats sind genug drauf, auf der neuen Quintessentials, die von “The Dash Queen” eingeleitet wird. Produzert hat sie, wie bereits erwähnt, der spanische Deephouse-Don José Manuel Alvarez alias Dubbyman, welchen der Discogs-User mancity1970 aus anerkennender Begeisterung heraus als “The Spanish Moodymann” bezeichnet hat. Mit “King Of Motown” und “Ocean In Motion” ist die Dubodenal EP die bereits dritte souldurchdränkte 12″, welche der spanische DJ und Produzent in diesen Sommermonaten veröffentlicht. Respekt vor diesem Output!
Wie eine derartige, auf “The Dash Queen” nur kurz angerissene Stimmung von Beats getragen, vorangebracht und auf die Tanzfläche transportiert werden kann, zeigt er eindrücklich auf “Groovemanhour“. Ein brummeliger Bass, der das Stimmsample dennoch nicht überrollt; kraftvolle, die zarten Perkussionselemente nicht überlagernde Kickdrums; seelenweiche Synth-Flächen – da nimmt man ihm die historisierende Ausstattung, erkennbar in der Aussage des Sprachsamples, so gar nicht übel. “All Attack Her” erscheint demgegenüber wie ein ehrlicher spanischer Zechwein. Knackig, spritzig, leicht fliessend und lebendig. Wer beim Intro aufgepast hat, wird das Vocalsample, das Spratzeln und Knacken wiedererkennen. Dieser Track hat von Dubbymans Bruder, Javier Alvarez alias Above Smoke, eine Veredelung erfahren. Er betont die Bassnoten, setzt Akzente mit der Perkussion und schafft somit den – meiner Meinung nach – perfekten Begleiter zu den wunderschön runden und weichen Klängen der “Dash Queen”. Deep House. ‘Nuff Said.
English (short) version: Dubbyman is on the run this year. The “Dubodenal EP” is his third release to which he has given birth that summer. Whisper-soft sounding synth waves alongside silky spun house beats and bear-like humming basslines tear apart a trippy evolving groove. Above Smoke, his brother, on remixing services serves up with intricate rhythms and extended harmonies. Deep house. ‘Nuff said!
Mehr im Web:
Dubbyman @ MySpace
Above Smoke @ MySpace
Quintessentials @ MySpace
Quintessentials – Label Profile @ Beatportal
Dubbyman – Podcast @ Jujujordash.com