Man gebe den Begriff “Ausnahmeproduzent” in die Eingabemaske bei Google oder einer anderen Suchmaschine ein, klicke mit dem Cursor auf “Suche”, und warte die Ergebnisse ab. Sie spuckt unzählige Seitenhinweise im Bruchteil einer Sekunde aus, die auch nur im entferntesten Sinne mit diesem Wort in Verbindung stehen.
Paul Kalkbrenner und Oliver Koletzki seien stellvertretend für das Gebiet der elektronischen Musik erwähnt. Kann ich unter Berücksichtigung der Medienwirksamkeit ihrer Aktivitäten irgendwie noch verstehen. In den Untiefen der Black Music- / Hip Hop-Welt hingegen wimmelt es nur so von sich schamlos selbstbeweihräuchernden Beatbastlern und Halbstarken mit krankhaft übersteigertem Selbstwertgefühl. Nach Mos Def oder J-Dilla kommt erst einmal sehr, sehr lange niemand, der diesen lobenden Superlativ zurecht verdient hat.
Auch David Moufang alias Move D ist (nicht nur) in meinen Augen ein Musiker und Produzent, der aufgrund der Einzigkeit seines musikalischen Schaffenswerkes – auch ausserhalb des Clubkontexts – eine Sonderstellung einnimmt. An Anziehungskraft, Intensität, Magie und Schönheit haben seine Produktionen bis heute nichts eingebüsst. Sei es das vielzitierte Album “Kunststoff“, welches er 1995 auf seinem eigenen, gemeinsam mit Jonas Grossmann betriebenen Label Source Records veröffentlichte, sei es das mit Jonas Grossmann unter dem gemeinsamen Projektnamen Deep Space Network ebenfalls auf Source Records herausgebrachte Album “Earth To Infinity” oder die Produktionen seines mit Jonah Sharp betriebenen Reagenz-Projekts.
Mit “Deep Space Network”, dem Projekt von David Moufang und Jonas Grossmann, setzte sich der deutsche Autor und Filmemacher Christoph Dreher im Rahmen seiner von 1993 bis 1998 ausgestrahlten Serie “Lost In Music” auseinander. Eine kurze Zeitreise, die zu schauen ich jedem ans Herz legen möchte:
Deep Space Network @ Lost In Music – Part 2
Und im Anschluss daran gleich noch David Moufang / Move D – Portrait @ Slices.
English (short) version: David Moufang a.k.a. Move D doesn’t need an introduction. He’s one of those producers who delivered us, and still does so, with music full of a timeless elegance. Working under different monikers and together with various befriended artists such as Jonah Sharp (“Reagenz”) or Jonas Grossmann (“Deep Space Network”), his studio albums are ground-breaking blueprints and solidified his reputation as an extraordinary producer in the true sense of the word. German filmmaker Christoph Dreher hooked up with David Moufang / Move D and Jonas Grossmann in 1995 to catch some impressions about the artist’s project Deep Space Network. Prepare for a journey into sound and gain an insight into the recent history of electronic music.