Leider viel zu selten kam und kommt auf Keep-It-Deep Internasjonal, das Label des eigenwilligen Norwegers Prins Thomas zur Sprache, das seit ungefähr drei Jahren mit EPs von Nick Chacona (“Eagle City / Mariacha“), Mark E (“Good Times“) oder The Mole (“For The Lost / There’s Hope“) wirkungsvoll sich in Szene gesetzt hat und zeigt, dass Prins Thomas nicht nur als Produzent sondern auch in der Künstlerauswahl Stilsicherheit beweist.
Endlich – anders kann ich’s nicht zum Ausdruck bringen – wird mit “Red Hot” auf Internasjonal ein Track seiner lange herbeigesehnten Veröffentlichung zugeführt. Zum (mutmasslich) ersten Mal anhören konnte man ihn sich vor rund zweieinhalb Jahren, als Prins Thomas die Ehre zuteil wurde, für ResidentAdvisor einen Podcast aufzunehmen (Prins Thomas – Resident Advisor Podcast #074), ein weiteres Mal in einem (namhaften) Mix wurde “Red Hot” ein halbes Jahr später von Todd Terje, ebenfalls für einen Podcast auf ResidentAdvisor (Todd Terje – Resident Advisor Podcast #098). Schon damals zog mich dieser aus dem Funk der 70er Jahre herausentwickelte Track magisch an, umso grösser daher auch die Freude über dieses Releases.
Hinter “Red Hot” steht mit Gabriel “Cole” Medina ein DJ und Produzent aus dem lichtverwöhnten und sonnendurchfluteten Kalifornien, einer (musikalischen) Region, die ich stets mit den orangenblütensüssen, leicht eingänglichen (House-)Tracks eines Miguel Migs, Julius Papp oder DJ MFR in Verbindung bringe, Musik für eine blütenduftende, palmschattige Terrasse, nichts jedoch für dunkle basement clubs. Im Gegensatz zu den erwähnten Künstlern reitet Cole Medina nicht auf dieser Welle. Seine Welt ist vielmehr “dirrrrttyy disco! old skool hip-hop, west coast funk & boogie, house, electro, new wave, 60s, 70s, 80s, 90s, gospel, techno, detroit house, any kind of foundational music related to house.“, wie er seine Einflüsse kurz und prägnant auf seiner MySpace-Seite beschreibt. Nachempfinden und erfahren lässt sich dies beispielsweise in seinem eindrücklichen Kurz-Mix aus dem Jahr 2007 (Cole Medina – Radio NuBoogie UK – Mix July 2007.
“Red Hot” ist ein mitreissender Track voller Energie, aus dem der Funk im Überfluss herausquillt. Der scharf akzentuierte, kantige Rhythmus, der Rumpelbeat, die intensitätsgeladenen Klangfarben sowie das unwiderstehliche Gitarrenlick – grossartig! Auf der B-Seite kommt der Kanadier Colin de la Plante alias The Mole zum Einsatz, dessen musikalisches Schaffenswerk ich schon sehr lange mit grosser Begeisterung verfolge, besonders sein Album As High As The Sky, erschienen 2008 auf Wagon Repair. Für seinen “The Mole’s MMD Remix” setzt er das musikchirurgische Skalpell am Groove-Design an und bringt in gewohnter Manier die Essenz des rohen Funks zum gepflegten Tanzflächen-Exzess. Hört selbst:
English (short) version: expect two funk-driven bombs with a splash of disco and deep dancefloor oriented house by Gabriel “Cole” Medina and The Mole on remixing duties. Excellent!
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