Braiden – Belfry Tower

Steven Braiden gehört zu der – unüberschaubar – grossen Riege Londoner Disc Jockeys, die auf dem Internetradio Rinse FM eine Show haben. 2010 machte er auch als Produzent von sich reden. “The Alps” hiess seine erste EP. Sie erschien auf Joy Orbisons Label Doldrums, das Orbison und Label-Mitstreiter Impey allerdings wieder eingestellt haben. So jedenfalls war es in einem Interview auf Resident Advisor im Sommer 2012 nachzulesen.

Für Steve Braiden erwies sich Doldrums zu dieser Zeit als Katalysator, der ihm ein grosses Mehr an Aufmerksamkeit zuführte. “The Alps” und der Remix von Kassem Mosse waren blockhaft kantige Tracks, deren Groove sich vorsichtig im Energiefeld von House, Techno und britischer Bassmusik bewegte. Doch danach kam erst einmal Stille. Andere hätten den kurzen Erstlingshype ausgenutzt und sofort nachgelegt. Ein, zwei EPs auf anderen Label, ein Remix hier, ein Refix da. Nicht so Braiden. Sicher fanden Remixanfragen auch den Weg in sein E-Mail-Fach. Angenommen hat er allerdings nur zwei. 2011 veredelte er “Holdin On” von Jacques Greene und versprühte eine intensive Rave-Euphorie, ohne in einen historisierenden Ton zu verfallen. Letztes Jahr unterzog er “Pharaohs” von Sbtrkt einer Neubearbeitung und damit das schmalzgetränkte Original ein wenig entfettet.

Jetzt liegt nach zwei Jahren eine neue EP von Steve Braiden vor. Sie erscheint auf dem niederländischen Label Rush Hour. Darauf befinden sich zwei Tracks des Londonder Disc Jockeys und Produzenten. “Paganini” beginnt mit einer gesungenen Ansage. Der Jazz-Adept unter den Lesern weiss sofort Bescheid. Ella Fitzgerald. “Mr. Paganini“. “Oh, Mr. Paganini Please play my rhapsody And if you cannot play it won’t you sing it? And if you can’t sing you simply have to…” – und dann verfällt die Grande Dame des Jazz in einen mitreissenden Scat-Gesang. Braiden nimmt das warme Timbre von Lady Fitzgerald auf. Er stellt ihm samtig-weiche Keyboard-Akkorde zur Seite, aufreizend tänzelnde Percussions und einen heruntergestrippten, trockenen House-Groove. Stark, aber nicht aufdringlich. Ein wahrer Gentleman.

Auf “Belfry Tower” dagegen spielt Braiden sein Kraftpotential aus. Die Kickdrums stampfen hart auf. Die Hi-Hats bettet er auf einen metallischen klingenden Soundteppich. Abgehackte Chords forcieren das Tempo.

ENGLISH SHORT VERSION

Strong and soulful tracks balancing on a thin line between House, Bass and Garage from London based DJ and Producer Steve Braiden on Rush Hour. It was worth the two years of natural growth and wait for this amazing release. 

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