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Das Online-Magazin Stereogum hat, neben vielen anderen, noch vor Weihnachten eine Liste der 100 meisterwarteten Musikalben für das Jahr 2014 veröffentlicht. Wie durchgeplant die Rock- und Pop-Welt, wie strategisch vorgezeichnet die musikalische Laufbahn und künstlerische Entwicklung derer sind, die sich in dieser Welt bewegen.
Bei Stereogum stehen Kanye West, Beck und Frank Ocean auf dem Treppchen – und werden auch sonst quer durch Musikmagazine und Nachrichtenportale heiss gehandelt. Auf deren Werke bin auch ich sehr gespannt.
Platz 100 nimmt bei Stereogum Bruce Springsteen ein, der für “High Hopes” gerade einen Lorbeerkranz nach dem anderen aufgedrückt bekommt – nur nicht von Jan Kühnemund, der sich dem Phänomen Bruce Springsteen und seinem neuen Longplayer für Zeit Online angenommen hat. Sein Fazit: “Bruce Springsteen kann doch nur lieben, wer sozialpolitisch naiv und musikalisch geschmacklos ist.” Danke dafür!
I Balztanz w/ Live: Genius of Time; DJs: Terranova, Jamie Shar. Freitag, 17. Januar 2014, Hinterhof, Basel.
Die Energie eines Rave-Pianos mit einem langsam schiebenden Soul-Groove zu verbinden und daraus eine Hymne zu Ehren der höchsten House-Herrlichkeiten zu schaffen – das gelingt nur wenigen Produzenten. Alexander Berg und Nils Krogh, das sind Genius of Time, haben 2010 mit “Same Old Place” genau eine solche Hymne veröffentlicht. Am Freitag bringen die inzwischen in Berlin lebenden Göteborger Elektronikmusiker ihren Maschinenpark nach Basel und spielen ein Live-Set im Hinterhof. Dazu gibt’s DJ-Sets von DJ Fetisch (Terranova) und Jamie Shar.
II Heart Beat w/ DJs: Lay-Far. Freitag, 17. Januar 2014, Jazzkeller, Tübingen.
Im November 2013 hat der russische Produzent und Disc Jockey Lay-Far mit “So Many Ways” sein erstes Album veröffentlicht. Dafür hat er mit – unter anderem Yannah Valdevit (Eddy meets Yannah) und Pete Simpson zusammen gearbeitet. Das Ergebnis: Stücke, die zwischen Disco, Soul, Funk, House und Afrobeat changieren. Aus eben diesen Genren speist er auch seine DJ-Sets. Support kommt von der Tübinger Heart Beat-Crew.
III Blank w/ Black Orange Juice, Ossie, Blank DJs. Freitag, 17. Januar 2014, Karlstorbahnhof, Heidelberg.
Was Freiburg fehlt, hat Heidelberg: Ein Kulturhaus wie den Karlstorbahnhof. Dort hat das Disc Jockey- und Veranstalterkollektiv Blank seine Heimat gefunden. Am Freitag haben sie Paul Black, Tilz und Ossie zu Gast. Die Londoner Musiker bilden das Trio Black Orange Juice, das 2013 die EP “3 Started Alone” auf True Panther veröffentlicht hat. Ossie spielt darauf seine Hyperdub-Vergangenheit – tiefer Bass, kraftvolle, rohe Drums – aus, Tilz und Paul Schwarz glänzen mit ihren Soulstimmen.
IV Listen to Sello, Liquid Phonk. Samstag, 18. Januar 2014, White Rabbit, Freiburg.
Sello kommt aus Düsseldorf. Funk, Soul und Disco bilden den Überbau seiner Stücke. Sie erscheinen auf Plattenlabel wie Neovinyl, Moodmusic oder Compost Black. Ein geschmeidiger, graziler Groove definiert ihren Sound. Für letztgenanntes Label hat er sich auch an “Jeck”, einem Stück des Freiburgers Rainer Trüby abgearbeitet und in einen langsamen, tiefen Schieber verwandelt. Auf Compost Black hat er sich im Frühjahr 2013 mit Liquid Phonk aus Offenburg eine Platte geteilt. Diese stehen am Samstag mit ihm an den Decks im White Rabbit.
V Common Sense People w/ Lawrence, Konstantin Sibold, Leif Müller. Samstag, 18. Januar 2014, Rocker33, Stuttgart.
Die letzte Common Sense People-Nacht im Rocker33 – da werden sicher viele Tränen fliessen. Dafür, dass diese nicht allzu bitter werden, sorgen als Gast der Hamburger Produzent und Disc Jockey Lawrence, der 2013 mit “Films & Windows” eines der schönsten House-Alben veröffentlicht hat, sowie Konstantin Sibold und Leif Müller, die Common Sense People-Veranstalter selbst.