Hartchef Discos, Audio Werner – hätte ich bis dato nicht für möglich gehalten, einmal eine 12″ von Andreas Werner alas Audio Werner in den Blog aufzunehmen und vorzuschlagen, auch wenn er mit seiner Platte Still Jackin’ vor ungefähr fünf Jahren eine durchaus sehr ansprechende House-Skizze vorgelegt hat, in der er (schon damals) seine Suche nach dem perfekten Loop eindrücklich belegte. In der Zwischenzeit veröffentlichte der Kölner u.a. auf Perlon und Trapez, Werke, denen ich allerdings nur wenig Beachtung schenkte. Mit “Easygoing” setzte Audio Werner im vergangenen Jahr jedoch ein Signal, das seine Wirkung auch bei mir nicht verfehlte und meine Aufmerksamkeit wieder nach Köln, wieder zu Audio Werner, zuwendete.
Monate später meldet er sich mit einem weiteren Release auf Hartchef Discos. “Meanwhile” heisst die EP, und wenn man sich die Titel der Tracks anschaut, entdeckt man dieselbe Sprachspielerei wie bei Easygoing, und so wird – ein wenig – erahnbar, was einen erwartet: im Zentrum seines Schaffens steht auch hier die Suche und Findung nach dem perfekt produzierten Loop, einem Grundgroove, der auch nach stundenlangem Hören / Spielen nicht nervtötend wirkt. Im Unterschied zu manch einer vorangegangenen Release wich auf “Meanwhile” wich jedoch die kühle Nüchternheit, und Einkehr nahm eine harmonische Wärme, die man mit dem Überbegriff House durchaus in Verbindung bringen darf.
Mit “Mean“, “While“, “Whilemean” und “Meanwhile” liefert Audio Werner vier Variationen eines Themas ab, dekliniert es konsequent durch, wie man es auch in der klassischen Musik und im Jazz kennt: das am Anfang erklingende Motiv wird über die vier Tracks mehrmals verändert. Gleichbleibend pulsierend ist dabei der intensive, vom Funk beeinflusste, solide Basslauf, wie er besonders gut zu Beginn von “Mean” und “While” zu hören ist. Sanfte Synthie-Pads, (Synthie-)Streicher-Instrumentals, Hi Hat-Spielereien, verspielte perkussive elemente erfahren je nach Track ihre besondere Akzentuierung. Und da ich überaus anfällig für (alternierende) Klavierakkorde bin, ist nachvollziehbar, dass ich auf “Meanwhile” hängen geblieben bin. Nun ja, solch’ leichtfüssig tänzelnde Tracks liebe ich einfach.
English (short) version: Andreas Werner a.k.a. Audio Werner was and still is an artist in search of the perfect and precise loop. I didn’t pay too much attention to his previous, especially his earlier releases on labels like Trapez, Perlon and his own imprint, Harchef Discos. But “Meanwhile” is a 12″ containing four of those early morning sunshine tracks that have the potential to turn a dancefloor toward the light and bright side.
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