Andy Stott – Tell Me Anything / Love Nothing

Nach langer Zeit geht es wieder einmal in die bedrohlich tiefen Räume der Bassfrequenzen. Diese hält – neben vielen anderen – seit über acht Jahren auch das Label Modern Love aus Manchester bereit, das in seiner Künstlerliste neben Pendle Coven, Demdike Stare, Deepchord pres. Echospace und Claro Intelecto auch den Produzenten der hier besprochenen 12″, Andy Stott, verzeichnet.

Im Vergleich zu seinem in Erscheinung treten als Schöpfer elektronischer Klangwelten, die sich zwischen kleinteilig strukturierten, stark geklüfteten Tropfsteinklängen und den ganzen Körper vereinnahmenden Subbasstiefen bewegen, habe ich ihn erst sehr spät für mich entdeckt. Es muss im Herbst 2007 gewesen sein, dass ich sein Album “Merciless” zur Hand nahm, und mich auf darauf einliess. Wenig später folgte “Metanarrative“, das Album seines Label- und Produzentenkollegen Claro Intelecto – beides charakterstarke Tongebilde, die mich stark beeindruckt hatten, und mich in der Folgezeit öfters einmal auf die Veröffentlichungen auf Modern Love schielen liessen – allerdings ohne allzu vollbewusste Wahrnehmung.

Fast schon als Aha-Erlebnis darf ich daher die Entdeckung von Andy Stotts Track “Night Jewel” verbuchen, welchen der Firecracker Gavin Sutherland alias Fudge Fingas mit in seinen Podcast für Resident Advisor aufgenommen hatte. Dies als kleine, persönliche Hintergrundinformation.

Auf der “Tell Me Anything / Love Nothing” betitelten 12″ bilden – wie bei so zahlreichen anderen Veröffentlichungen auch – die klaftertiefen Dub-Blaupausen rund Basic Channel & Co den strukturellen Überbau der musiksprachlichen Elemente, deren Inhalte Andy Stott auf seine Weise ausgedeutet und zu den Tracks “Tell Me Anything” und “Love Nothing” arrangiert hat. Was dabei unter eigener Ausdrucksweise zu verstehen ist, erschliesst sich vielmehr im Hören seiner EP denn dass es möglich ist, die tonalen Inhalte in Worte zu fassen. Seine Klasse zeigt sich – auch auf dieser EP – darin, dass er die unheimlich vielen Nuancen ausnutzt, die einem Produzenten die analogen Drumcomputer, Synthesizer und sonstige Maschinen bieten. So begegnet man auch hier dumpfe, watteweich gebettete Kickdrums, zischelnde Snares und eine ganze Menge Bauchraumbass. I like!

English (short) version:

Mehr im Web:

Andy Stott @ MySpace
Modern Love

Andy Stott Live @ Voltt Loves Summer – 30-08-2008 by R_co

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