Die späten Achtziger und frühen Neunziger Jahre waren nie so gegenwärtig, wie in der aktuellen House Musik. Der Sound, wie ihn Platten beispielsweise auf Subwoofer, Smash Records, Big Beat Records, Movin’ Records, Black Male Records oder House Jam Records beinhalten, macht Inkarnation um Inkarnation durch. Grummelnde Bässe stossen in subsonisch tiefe Regionen vor, Kickdrums präsentieren sich mit ordentlichem Wumms, und die Orgel- oder Rhodes-Piano-Instrumentals würden auch in der Eastern Chapel Missionary Baptist Church keinen Aufschrei des Entsetzens erzeugen, wären da nicht divaeske Vocals, die von Dingen wie “make me wet” oder “making love” erzählen.
Ein Produzent, der die Geschichte und den Geist dieser Epoche in seiner Musik weiterleben lässt, ist Alex Agore. Er sieht sich dabei einer besonderen Herausforderung ausgesetzt: nicht wehmütig und romantisch-rückbezogen zu wirken, sondern in der Auseinandersetzung mit den klassischen Stoffen zu eigenen Ergebnissen zu kommen. Das ist ein Prozess, der von dem jeweiligen Produzenten verlangt, dass er mit der Formsprache und den Inhalten experimentiert und sich auch von übergeordneten, oft unerreichbaren Idealen loslöst. Alex Agore hat mit Veröffentlichungen auf 4Lux (“Behold, I Make All Things New” // “Victory“) oder Undertones (“Love Confusion“) gezeigt, dass er über Findigkeit und Phantasie verfügt, um nicht in einer historisierenden Form zu erstarren.
Auch auf der EP “Stay Together”, die dieser Tage auf dem kleinen Imprint No Matter What erschienen ist, erstarrt seine Musik nicht zu einer reinen Motiv-Collage. Seine vier Tracks legen vielmehr ein Zeugnis davon ab, wie lebendig die Klangwelten aufleben können, die einst in den Basements von New York oder New Jersey, in variierter Form in den Backsteinkellern Londons entstanden sind. Tasty!
Alex Agore – Stay Together Ep Preview (NMW Records 002) by No Matter What
English (short) version: Alex Agore lays down four bouncy, garage-y house tunes on his own imprint No Matter What Records in order to make your hands clapping, your feet stomping and your heads nodding!
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Jo, ziemlich cool!