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Die Deutsche Bahn erhöht Mitte Dezember die Fahrpreise. Im Fern- und Nahverkehr sollen die Preise um bis zu 3 Prozent steigen, genauer 2,5 (Fernverkehr) und 2,9 (Nahverkehr) Prozent. Strecken, die vom Jahrhunderthochwasser 2013 betroffen sind, sollen davon ausgenommen sein. Als Hauptgrund führt die Bahn steigende Personalkosten an. Das ist für mich, von 2003 bis April 2013 Bahnvielfahrer, die Nachricht des heutigen Tages.
Eine Fahrpreiserhöhung zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2013 war vorhersehbar. Sie trifft mich jedoch zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Gerade hattte ich mir vorgenommen, weniger in Freiburg auszugehen und dafür wieder öfters nach Basel oder ins Robert Johnson zu fahren. Aus der Traum. Bleibt also nur, auf einen baldigen Börsengang der Deutschen Bahn zu hoffen, mir 25 Prozent plus eine Aktie zu sichern, und dann von meinen umfangreichen Mitspracherechten Gebrauch machen. Macht des Groß-Shareholders. Bleibt bis dahin also auch, zuhause zu bleiben und die Clubmusik weiterhin in der Theorie, in Podcastform, zu genießen. Diese Woche sind es:
I Rahaan im Mix für die Jungs und Mädels von Trouble Vision. Die haben vor etwas mehr als fünf Jahren, am 19. September 2008, ihre Veranstaltungsreihe gestartet. Seither fand sie im mal mehr, mal weniger präzisen Zweimonatsrhythmus in den Corsica Studios statt. Zu Gast waren Disc Jockeys wie Move D, Motor City Drum Ensemble, Ben UFO oder Joy Orbison, aber auch über den Teich hatten die Veranstalter gute Kontakte. So zierten Theo Parrish oder Kyle Hall das Line-up, und jetzt, am 11. Oktober, Rahaan, der Cratedigger aus Chicago. Ihm zur Seite stehen neben Auntie Flo und Outboxx auch Prins Thomas und Kon. Meine Herren, was sind die Londoner verwöhnt! Eine Woche später, am 19. Oktober 2013, steht Rahaan auch mit seinem brother from another mother Marcel Vogel an den Decks, wenn dieser, Vogel, zur Disco Madness anlässlich des ADE lädt. Das zur Beruhigung für alle, die’s nicht nach London schaffen.
II Lena Willikens im Mix für Roof.fm. Als ob Bjørn Schaeffner, Initiator und Kurator der Podcastreihe sowie des gleichnamigen Blogs Roof.fm, meine Gedanken lesen kann, macht er Anfang September mit einem Mix der Kölner Disc Jockey Lena Willikens auf. Sie hatte ich auf dem Nachtdigital Festival 2013 gehört. Dort eröffnete sie die Open Air-Bühne am Freitagabend, und ihr Set aus wildem Acidgezwitscher, rohen Drumpattern, rumpelnden Bassläufen und mal melancholischen, mal merkwürdigen Instrumentals, hatte es mir sehr angetan. Solcherlei und andere Sounds sind auch in ihrem Mix zu hören.
III Sven Weisemann im Mix für mixmag. Die Autoren des englischen Rave-Magazins Mixmag haben eine Stärke: musikalische Sachverhalte zu vereinfachen und zuzuspitzen. Komplexität und Substanz raus, emotionale Oberflächlichkeit rein. Gerade ist die erste deutsche Ausgabe erschienen, Dapayk und Padberg auf dem Cover, Geschichten über Wareika und die Snuff Crew, eine Kolumne von Florian Schirmacher. Das Heft ist gekauft, zum Lesen brauche ich noch eine freie Minute. Ob und inwieweit sich die deutsche Tochter von ihrer englischen Mutter unterscheidet? Wir werden sehen. Eines jedoch ganz allgemein: Die Mix-Sessions gefallen. So auch Sven Weisemann mit “In Sessions”. Kann, nein, muss man hören!
IV Lawrence im Mix für Inverted Audio. Ich hatte es am Freitag schon geschrieben: “Films & Windows”, das neue Album von Peter M. Kersten alias Lawrence, gehört zu meinen musikalischen Highlights im Monat September. Dass der Hamburger ein ausgezeichneter Disc Jockey ist, ist auch weithin bekannt. Seine Selector-Qualitäten lebt er im Mix für Inverted Audio aus, der, anders als vielleicht erwartet, nicht ganz so viel House und Techno, dafür Songs von Barry White, Hall & Oates, Ariel Pink oder das grossartige “Angel” von Dwele enthält.
V Agon im Mix für Cirque Digital. Genauso wenig House und Techno findet sich auch im September-Mix von Agon, Gründer und Betreiber von Cirque Digital, wieder. Stattdessen Hip-Hop, der Gute, in die Richtung von Brand Nubian, De La Soul, Artifacts oder Pharcyde gehend. Man schimpfe mich Stilpolizist oder, wenn schon, denn schon, Musikfaschist, aber was bitteschön ist an deutschem Schlager-, Proll- oder Pop-Hop so gut?!