“Hey […], gerade eben aus dem Koma erwacht. Was geht bei dir?” SMS mit diesem und ähnlichen Inhalten habe ich in den vergangenen Tagen einige erhalten. Von Bekannten, welche in der närrischen Zeit auch einmal ihre vier Wände verlassen, sich ins “Feiergetümmel” gestürzt und nach Tagen und Wochen der Ausgeh- oder Alkoholabstinenz “so richtig ordentlich einen drauf gemacht” haben. Leute wie diese, die unterm Jahr den braven Bürger, den mitdenkenden, stressresistenten und zupackenden Angestellten geben und wirklich jede Einladung zu einer Veranstaltung, ob die nun an einem Freitag- oder Samstagabend stattfindet, mit der Begründung “nee, muss Montag früh raus” ausschlagen, strömen derzeit scharenweise in die (Freiburger) Innenstadt, im Handgepäck dabei die obligatorischen Partyfläschchen.
Leute wie diese sind der Grund, weshalb ich zwischen dem sogenannten Schmutzigen Donnerstag und Aschermittwoch es tunlichst vermeide, die Innenstadt und andere neuralgischen Orte aufzusuchen. Tradition hin oder her, ich bin ein Faschingsmuffel, und meine diesbezügliche Verdriesslichkeit ist nicht zuletzt auch auf solche eingangs erwähnten SMS-Schreiber zurückzuführen. Club-, Feier- und Musikkultur als oberflächlichen Lebensgenuss abtun, sich aber an Fasching krankenhausreif trinken – alles klar! Ganz zu schweigen von der Musik, denn die ist (nahezu unbestritten) scheisse!
Doch auch in dieser Woche sorgen wieder eine Unmenge an DJ-Mixen und Podcasts dafür, dass weder der Faschingsmuffel noch ein Musiknerd sich auf dem Trockenen zurückgelassen fühlen müssen. Unter anderem gibt es auf dth-house.de wieder einen neuen Mix, diesmal vom Züricher Demetrio Giannice, der mit Veröffentlichungen auf Third Ear, Drumpoet Community und seinem eigenen Label enterbt records immer wieder auf sich aufmerksam gemacht hat. Für dth-house.de gibt’s eine feine Mischung unter anderem aus Gene Farris, Malik Alston oder Efdemin. Check it out.
Vor ungefähr einer Woche veröffentlichte Lerato Khati, Betreiberin von Uzuri Recordings und (Mit-)Organisatorin der Süd Electronic-Veranstaltungen auf ihrem Soundcloud-Account einen Mix des New Yorkers Fred P a.k.a. Black Jazz Consortium. Top Mix (auch wenn Fred P die Messlatte im vergangenen Jahr mit seinem hervorragenden Podcast für Littlewhiteearbuds nahezu unüberwindbar hoch gelegt hat für weitere Mixe):
Soul People Music Fred P in the mix 2010 by uzuri
Zu empfehlen ist des weiteren ein Mitschnitt von Mark Es DJ-Set, aufgezeichnet im Rahmen seines Auftritts bei den Soirées Loisirs. Dieses gibt es hier zum Download.
Wer sein Archiv (auf der Festplatte) um ein paar (weitere) Set-Mitschnitte von DJs wie Daniel Wang, Todd Terje, Lindstrom & Prins Thomas bereichern möchte, sei auf das Blog der Dubliner Nachtmacher Downtownsounds bzw. Nightflight verwiesen, die vor ein paar Tagen ein paar Sets dieser Herren aus den vergangenen Jahren zum freien Download zur Verfügung gestellt haben. Zu finden unter Live @ Downtownsounds.
Abschliessen möchte ich mit dem allerneuesten Podcast auf Bodytonicmusic, eingespielt und aufgezeichnet von Juju & Jordash, die damit nahezu alle grossen Blogs / Websites beehrt und bereichert haben. (Nur auf keep-it-deep waren sie bis dato nicht. Kann ja noch kommen 🙂 ). Zum Podcast geht’s hier lang.
Wie immer gilt: wer Links zu weiteren Mixen hat, darf diese gerne in die Kommentare packen. Morgen geht’s hier weiter mit der neuen 12″ von Patrice Scott, Manuel Tur