Wieder Freitag, eine weitere (Arbeits-)Woche ist vergangen, höchste Zeit also für ein weiteres Guest Mix- und Interview-Feature auf Keep-It-Deep. Dieses Mal mit dem Hamburger DJ Clap, der eine überzeugende Mischung aus – ach, hört selbst. 6th Borough Project, Dâm Funk, Moodyman, Marvin Gaye und viele weitere, von mir sehr geschätzte Produzenten in einem Mix sind perfekt, um sich auf das Wochenende einzustimmen. Wie gehabt zunächst die Frage-Antwort-Runde, dann die Musik.
1. Hallo Christoph, stell dich doch bitte einmal selbst vor.
Hi, Christoph hier. Ich komme gebürtig aus Mecklenburg, momentan lebe und arbeite ich in Hamburg.
2. Was war Deine musikalische Initialzündung?
“We can´t dance” von Genesis – DAS Album, was meine Eltern im Sommerurlaub 1991 auf 1900 km nach Spanien und zurück gedudelt haben!? Ich sage mal: auch!
Was mich musikalisch jedoch bis heute geprägt hat: sicherlich der Anfang, Mitte der Neunziger veröffenlichte Hip Hop – am wichtigsten und bis heute untrennbar mit einer tollen Zeit verbunden z.B. Too Strong “Intercity Funk”, The Pharcydes “Labcabincalifornia”, A Tribe Called Quest “Midnight Marauders” oder Snoops “Doggystyle”.
Mit dem Auflegen hat das dann so 1999 angefangen – auf einer privaten Party war der DJ so voll (Hallo Markus!), dass er nicht mehr spielen konnte, ich habe dann mal weitergemacht und fands super.
Kurz darauf ein Paar 1210er und die ersten House-Platten bei Hardwax gekauft, die damals noch so kleine Booklets mit ihrem Angebot verschickt haben und nur horrend per Nachnahme geliefert haben. Letzlich war das nur der logische Schritt, um meine Leidenschaft für Musik ausleben zu können, natürlich auch verbunden mit der Idee, möglichst viele Frauen klarzumachen (haha)!
3. Welches bzw. wer sind Deine grössten musikalischen Einflüsse?
Moodymanns “Silent Introduction” war eine meiner ersten Platten und hat mich bis heute musikalisch sehr geprägt. Vieles von dem, was ich heute als meinen “Stil” bezeichnen würde, steckt in diesem Album. In jedem Fall auch die Produktionen von Theo Parrish, Mr. Fingers oder auch Matthew Herbert, Move D, Soulphiction und Omar S etc.
4. Wie würdest Du Deinen eigenen Stil beschreiben?
Schwer zu sagen – ich habe das ein bisschen in dem Mix verpackt. Ich denke, die Affinität zu Hip Hop, Jazz, Funk und Kollegen ist zu hören. Im Clubcontext sehe ich mich klar im House verankert – lieber roh, dreckig und deep – eher klassischer House mit Einflüssen aus Detroit, Chicago und New York. Insgesamt aber sehr abwechslungsreich und offen – House ebenso wie Dubstep, Stolperbeats oder Hip Hop in allen Varianten. Eigentlich suche ich ständig fast schon obsessiv nach neuem Kram.
Im Moment passiert so viel und es wird tolle Musik veröffentlicht – festlegen kann ich mich nicht. Wer mag, hört sich durch mal durch mein Soundcloud-Profil (siehe Link unten).
5. Produzierst Du auch eigene Tracks?
Ich sehe mich eigentlich eher als DJ und Sammler, denn als Produzent. Viel zu selten treffe ich mich mal mit Freunden, die selber produzieren – meistens hat das dann eher so Jam-Charakter.
Wir improvisieren rum, tauschen uns viel aus und haben einfach eine gute Zeit. Zu Hause reichen mir Natives Maschine, Ableton und zwei Plattenspieler. Was da noch kommen mag, wird sich ergeben. Um was zu veröffentlichen, stehen mir wohl meine eigenen Ansprüche momentan noch im Weg 🙂
6. Pläne für Deine musikalische Zukunft?
Weiter auflegen, an der perfekten Plattensammlung arbeiten und Klavier spielen lernen!
Hier der Mix:
DJ Clap – Keep It Deep Guest Mix by keep-it-deep
Und die Tracklist:
William DeVaughn – Be thankful for what you´ve got
6th Borough Project – Do it to the max
Om Unit – Lavender
Dâm Funk – Toeachizown
Instramental – Watching you
Mike Slott – Gardening
Instramental – Leave it all behind
Brooks – Clix
Oskar Offermann – Only my shorts
Smallpeople – Rides of passage
Moodymann – Music people
Marcello Napoletano – Make me free
Dynamodyse – Paname
Mr. Fingers – Waterfall
Rick Howard – About fourteen
Megadon Betamax – He can´t love you
Marvin Gaye – Ego trippin out
Her Bad Habit – Jamaica
Dwayne Jensen – Believe (Norm Talley Rmx)
Late Invitation – The invite
Gil Scott Heron – The revolution will not be televised
English (short) version: this weeks guest mix is compiled and recorded by Hamburg / Germany based DJ Clap who calls himself an open-minded record collector loving the rich variety of music. He wants to share his love with his podcast by arranging and combining tunes from Dâm Funk, Mr. Fingers, Moodymann, Marvin Gaye and many other producers that we all fell in love with, didn’t we?!
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