Instruments Of Rapture, L.E.S.S. Productions, Five20East Records und Home Taping Is Killing Music haben ein (Halb-)Geschwisterchen bekommen: Foto Recordings. Die Existenz geschenkt hat ihm Alistair “Ali” Herron, der bereits an der Entstehung und Entwicklung von des Labels L.E.S.S. Productions sowie des Musikprojektes Ooft mitbeteiligt war. Wie bei diesen steht Alistair “Ali” Herron auch jetzt ein erfahrener und erfolgreicher Gründungspartner zur Seite, kein geringerer, als der raketengleich ins Produzenten- und DJ-Universum gestartete Graeme Clark alias The Revenge.
Schon wieder ein neues Label, mag man kritisch anmerken. Schon wieder dieselbe wohlbekannte Doppelbesetzung und schon wieder dieselbe Wortgruppe, unter die sich die Musik subsumieren lässt, “disco-tinged slow motion house”. Diese Wortgruppe ist wie ein Hirnwurm, der zwischen meinen Synapsen unermüdlich herumturnt und inzwischen eine so starke Gedächtnisspur belegt, dass sie wohl nicht mehr zerfallen wird und dass ich sie mein ganzes Leben lang aus dem Langzeitgedächtnis abrufen kann. “Disco tinged slow motion house” bestimmt sogar meine Träume.
Doch der Grundsatz “Never change a winning team” wenigstens in diesem Fall seine Richtigkeit, und dass Ali Herron und The Revenge als Ooft auch anders können, als im Akkord ultraverlangsamte, einlullende und bass-wummernde House-Grooves zu veröffentlichen, zeigen sie auf auf ihrer ersten 12″ auf Foto Recordings, “Ride Into The Red Zone”. Mit dem gleichnamigen Track auf der A-Seite repräsentieren die beiden schottischen Produzenten den Sound New Yorks / New Jerseys der frühen Neunziger Jahre – die Zeit, an die so viele gegenwärtig anzuknüpfen versuchen und Prädikate wie “Classic” oder “timeless” so gerne verleiht bekommen. Anyway. Ali Herron und Graeme Clark, die beiden (Nu)Disco-Protagonisten der späten Nuller-Jahre, bekommen es mit einem tonnenschweren Bass, einem gnadenlosen Kickdrum-Punch sowie gemächlichen Claps bestens hin mit dem basement feel. Mit einer genialen Hookline versehen, die Synthies brummen wie eine Hummel, und den gesungenen, fast teilweise schon geschrienen Vocals, erzählen sie diese Zeit der House Musik anschaulich und zeitgemäss nach, ohne dabei an historischer Glaubwürdigkeit zu verlieren.
OOFT! – Ride Into The Red Zone by warmhq
“Spanky Spanky”, ich nehme mein Werturteil vorweg, gefällt mir im Vergleich dazu nicht annähernd so sehr. Dieser Track ist eine weitere Neuarrangierung eines Disco-/Boogie-Klassikers, und zwar “Spank von Jimmy Bo Horne. Zwar machen die Oofties auch hier, was sie am besten können, am Groove des Originals arbeiten. Doch fehlt mir ehrlich gesagt ein wenig die Laszivität, wie sie vielen Disco-Anthems eigen ist, und wie man sie auch nach einem Titel wie “Spanky Spanky” hätte erwarten können. Hört selbst:
OOFT! – Spanky Spanky by warmhq
English (short) version: The small nineties house revival continues with “Ride Into The Red Zone” by Scottish boogie masters Alistair “Ali” Herron and Graeme “The Revenge” Clarke. Punchy kick drum, low humming synths drifting in and out, slick’n’fresh bassline and some vocals are the ingredients for this tasty Jersey-style soup. On the flip the both deliver another rework of a disco/boogie classic, which is, imho, not as lascivious as you might have expected to get from this title.
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