Rushhour ist Plattenladen, Vertrieb, Label und Veranstalter. Als Plattenladen, gelegen in der Spuistraat in Amsterdams Stadtzentrum, ist Rushhour Anlaufstelle Nummer eins für viele Plattensammler, um die gut sortierten Regale und Schubfächer nach Neuheiten, Klassikern und Raritäten – nicht nur in Sachen elektronischer Clubmusik – zu durchforsten. Der Vertrieb kümmerte und kümmert sich seit Jahren um die Einführung und Weiterleitung zahlreicher noch unbekannter Platten aus aller Herren Länder, und das Label steht für eine Unmenge an 12″. Dieses wuchs, und wächst auch heute noch heran, treibt aus, bildet kleine Subdivisionen, deren namentlich bekannteste derzeit wohl “Hour House Is Your Rush” ist. Ebenso prägen das Label eine Vielzahl an (Re-)Release-Reihen – einzelne Stücke von vornehmlich US-amerikanischen House-Produzenten, wie beispielsweise Boo Williams oder Rick Wilhite, werden neu aufgelegt – sowie weitere Veröffentlichungsreihen, die entweder einem einzelnen Künstler gewidmet sind (vgl. Nebraska) oder von einem Künstler aus dem Rushhour-Umfeld kuratiert werden.
So verhält es sich auch bei der erst kürzlich gestarteten “Voyage Direct“-Serie. Um sie kümmert sich der niederländische DJ und Produzent Tom Trago. Sein erstes Künstleralbum trägt den Titel “Voyage Direct“, eine Verbindung zur Namensfindung und -gebung der Reihe lässt sich somit schnell herstellen.
Den Auftakt bildet eine 12″ aus der Feder Remy Verheijens, die unter dessen Pseudonym Dexter erscheint. Ist dieser ebenfalls niederländische Produzent kein Newcomer mehr – als Produzent treibt er schon seit rund zehn Jahren sein Unwesen -, bin ich dennoch erst sehr spät auf ihn aufmerksam geworden, und zwar durch einen Remix, welchen er für Alton Millers “Inner8” erstellt hat. Mit Electro, wie Dexter ihn vor allem in den ersten Nuller-Jahren veröffentlicht hat, konnte und kann ich mich einfach nicht anfreunden.
Dass Remy Verheijen ein vielseitiger-wandelbarer Produzent ist, brachte er vor einiger Zeit bereits in einem Interview auf Little White Earbuds zur Sprache, genauso wie er es in seinem Beitrag für das Klakson-Sublabel Dolly musikalisch zum Ausdruck brachte. Auf der “Not The Only One EP” schichtet er sowohl bei “Junofest” als auch bei Not The Only One von Bass über Beats zu den Synth-Akkorden hin dichte Schichten an Sound auf, die eine leichte Brise von French- und Filter Disco House umweht. Gleichzeitig fröhlich, packend und mitreissend auf der einen, kontemplativ, in sich gekehrt und melancholisch auf der andren Seite. Schön.
English (short) version: A little french- / filter disco house flavoured ep with dense soundtrack moments by Dutch producer Dexter.
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