Makam / Lauhaus – Tessera Remixes Vol. 2

Ein kleiner Hinweis auf eine 12″, die schon im September diesen Jahres auf Sushitech erschienen ist, genauer auf des Labels Ableger Sushitech Purple. Wer in Plattenläden, auf Blogs oder in (Radio-)Podcasts öfters unterwegs ist, wird sich daran erinnern, dass Sushitech, das Mutterschiff also, Ende letzten Jahres eine 10″ namens “Constellation / Detroit 2-Step” veröffentlichte. Produziert wurde sie von zwei Detroiter Mastermind-Gehirnen der House- und Techno-Musik, Delano Smith und Norm Talley. “Constellation”, das nur als Randnotiz, ist übrigens einer dieser Tracks, der in kürzester Zeit den Weg in mein Herz gefunden hat und der – sollte ich je einmal in Versuchung kommen, eine persönliche Jahreschartlist aufzustellen – stets in einer Jahresendabrechnung und -rückschau mit aufgeführt würde.

Mit “Tessera” haben sowohl Mutter- als auch Tochterlabel im vergangenen Jahr einen eindrücklichen Überblick über ihren Künstlerstamm, eine Momentaufnahme deren künstlerischen Schaffens, abgeliefert. An solche Compilations knüpfen meist eine Reihe von Einzelauskoppelungen an. Auf diesen finden sich die Tracks in überarbeiteter Form wieder, Auftragsarbeiten, die entweder an befreundete, labelnahe Künstler oder an Produzenten vergeben werden, deren Goodwill, deren Kompetenz oder guten Namen man an sich binden möchte. Auf Sushitech baute das Label auf seine gute Verbindung über den grossen Teich. Kenny Larkin, Chez Damier und Delano Smith veredelten die drei Tracks. Insbesondere Kenny Larkins Transformation von “Go Deeper” in eine unwiderstehliche Techno-Soul Nummer hat mich nachhaltig beeindruckt.

Auch Sushitech Purple glänzt mit namhaften Produzentenpersönlichkeiten. Ausgangsmaterial sind zwei Stücke der Niederländer Laurens Lanting alias Lauhaus und Guy Blanken, besser bekannt under dem Nickname Makam. Erstgenannter dürfte aufgrund unzähliger 12″ auf Intacto, Remote Area und Area Remote bekannt sein. Der zweite, kurz vor der Vollendung seines ersten Künstleralbums stehend, hat einen fast kometenhaften Aufstieg hinter sich. Schon die erste EP, “Deep Loving” begeisterte mit ausdrucksstarkem House. “When You Love Somebody” müsste (so ziemlich) jedem etwas sagen.

Vorliegend trifft Lauhaus auf das britische Urgestein Colin McBean a.k.a. Mr. G, der erst in diesem Jahr sein Debüt-Album auf Rekids (“Still Here“) veröffentlicht hat. Mit Basskraft dringt er endoskopisch ein in Lauhaus’ “Varna Vibes”, arbeitet sich vor bis zum Kern des Grooves und färbt diesen leicht perkussiv ein. Makam begegnet keinem geringeren als Kerri Chandler. Dieser schüttelt zwei Versionen aus seinem Ärmel, den “Kaos 6:23 Remix” sowie einen “Dark Mix“. Haben sich andere – eigentlich nicht weniger namhafte als K.C. – Produzenten längst aufs Altenteil zurückgezogen oder ihren Stil von House zu trashigem Rotz-Elektro “weiterentwickelt”, tritt der Mann aus Newark / New Jersey immer noch mit ungebremster Energie und Leidenschaft für House ein. In beiden Remixe glänzt er mit jugendlicher Kraft und Wuchtigkeit. Seiner Fangemeinde gegenüber bestätigt er wiederholt seinen Status als “A House Legend, An Icon, A Inspiration, A Key Figure, A true House Music Purveyor” (Quelle) und mahnt seine Kritiker mit einem eindrucksvollen “Seht her, hier bin ich!“, zu schweigen. Aus seinem kunstsinnigen Geist heraus entsteht aus dem sanft plätschernden, wie ein Frühlingsbach verfliessenden “You Might Lose It” eine wild tosende, adrenalintreibende Nummer. Dope!

English (short) version: Sushitech (Purple) is on fire. The label heads compiled a package of killer house and techno tunes last year, and some of them got the remix treatment by a handful of heavyweight legends. “Varna Vibes”, crafted by Dutch producer Lauhaus, got a good treatment by long-time purveyor of bass-heavy club music, Mr. G, whereas Makam’s “You Might Lose It” recieved a facelift by deep’n’garage house icon Kerri Chandler. Both landed a fierce punch and you will do the same when dropping their remixes.

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