Moritz Glashauser – Keep It Deep Guest Mix

Während ich mir noch meine Gedanken mache, die Guest Mix-Reihe nicht doch in vierzehntägigem Rhythmus weiter zu betreiben, hat mich der heutige Podcast bereits gefangen und trägt mich ins Wochenende. Die Trackauswahl spricht für sich und den Mix, vor allem aber auch für die Selector- / Compiler-Eigenschaften des dahinterstehenden Disco Jocks. Er nennt sich Moritz Glashauser, lebt und dreht Platten in einer deutschen Grossstadt, rund achthundert Kilometer von Freiburg entfernt, und alles weitere erfahrt ihr im Folgenden von ihm selbst. Danach der Mix, und die Tracklist gibt’s am Montag – es sei denn, ihr habt sie bis dahin selbst erarbeitet.

1. Hallo Flo, stell Dich doch bitte einmal selbst kurz vor.

Okay, dann ein paar Worte zu mir: Gebürtig bin ich aus Magdeburg, wo ich 1988 das Licht der Welt erblickte. Mittlerweile wohne ich aber seit 3 Jahren in Berlin; sowohl studienbedingt, als auch aufgrund der Liebe zur Stadt, die ich dank der geringen Entfernung zu meiner Heimat früh entdeckte. Ich bin Student der Medieninformatik, der nebenbei eine große Leidenschaft zur Musik und zum Vinyl entwickelt hat.

2. Was war Deine musikalische Initialzündung?

Eine genaue Initialzündung kann ich nicht direkt anbieten. Musik hat mich einfach mein Leben lang immer als ein wichtiger Faktor begleitet, obwohl ich selbst leider kein Instrument erlernt habe. So kämpfte ich mich in meinen jüngeren Jahren durch viele Genres, durchlebte typische musikalische Phasen durch, war aber trotzdem immer darauf erpicht neue Sachen zu entdecken. Das führte letztendlich zu dem Punkt, an dem ich mich auch heute musikalisch befinde. Ich denke auch, dass mein technisches Interesse nicht unwesentlich dazu beigetragen hat, dass ich ein Faible für elektronische Musik entwickelt habe.

3. Welches bzw. wer sind Deine grössten musikalischen Einflüsse?

Ich glaube fast den größten Einfluss haben Leute aus dem realen Leben, die sich auf eine ähnliche Art und Weise mit Musik auseinander setzen und mit denen ich in lange und weitreichende, musikalische Gespräche verfallen kann. Aber nebst diesen Freunden und Leuten in Plattenläden sind es natürlich auch Künstler, die mich direkt bewegen.

So lass ich mich natürlich von Künstlern wie Moodymann, Fred P und Kerri Chandler, aber auch von Leuten wie Anton Zap, Move D, Sven Weisemann und Lawrence inspirieren. Leider sind es zu viele, um sie alle aufzuzählen und ich bin mir sicher, dass ich in 3 Stunden wieder andere Namen aufzählen würde. Dennoch denke ich, dass sich mir so manche “Tür” ohne solche Künstler und Persönlichkeiten, aber auch ohne das Internet vielleicht nicht geöffnet hätte.

4. Wie würdest Du Deinen eigenen Stil beschreiben?

Ich muss zugeben, dass es mir schwer fällt mich stilistisch einzuordnen. Es gibt massenhaft gute Musik und ich fände es daher einfach schade, mich dabei auf bestimmte Sparten festzulegen und damit andere, gute Musiker direkt abzulehnen. Ich glaube nur ein Kriterium erfüllen alle Platten, die ich spiele: Sie gefallen mir – sicher haben sie bestimmte Züge und Elemente, auf die ich sofort anspringe (z.B. stell ich immer wieder fest, dass ich total auf prägnante, lange Flächen abfahre).

So ist mir mal eher nach Disco, mal nach House, mal nach schrofferem Techno oder auch mal nach Dubstep, auch wenn der Guest-Mix an sich eher geradlinig verläuft.

5. Ein Wort zu Deinem Künstlernamen. What’s the story behind?

Das ist eine der Fragen, die ich immer eher ungern beantworte, aber nun gut: Als ich anfing aufzulegen und mich gleichzeitig am Rechner im Produzieren ausprobierte, tat ich dies mit einem guten Freund zusammen unter einem anderen Pseudonym. Unsere Wege trennten sich leider und ein neuer Name musste her. Beizeiten stellte ich fest, dass bezüglich der Namenswahl meiner Kreativität erhebliche Grenzen gesetzt sind und entschied mich somit für ein klassisches Vor- und Nachnamenspaar. Moritz Glashauser entstand dann in einem lustigen, aber auch an Verzweiflung grenzendem Namens- und Ratespiel mit meiner damaligen Mitbewohnerin, da es mir wichtig war meinen vollen privaten Namen aus der Sache rauszuhalten und nicht durch einen “Mode-Namen” von der eigentlichen Sache, der Musik, abzulenken.

6. Produzierst Du auch eigene Tracks?

Wie bereits erwähnt hab ich vor einiger Zeit in einem Duo produziert und auch 2 Releases verbuchen können, die ich aber aufgrund der vergangenen Entwicklung heutzutage eher kritisch betrachte, was sicherlich auch eine meiner Schwächen darstellt.

So schlummern eine Menge angefangener Tracks und Projekte auf meiner Festplatte, die es zu vollenden gilt, die ich aber bei jedem Versuch sie fertig zu bekommen, ständig komplett über den Haufen werfe und somit nie ein Ende finde. Aber dank dieser Frage nehm ich mir mal fest vor, mich hochmotiviert mal wieder an die Sachen zu setzen und sie hoffentlich zu vollenden.

Was meine eigenen Sachen angeht bin ich dabei eher liebevoll, finde mich immer wieder in weichen Arrangements und langsam aufbauenden Tracks wieder und lege mittlerweile viel Wert aufs Detail. So könnte ich mich stundenlang mit einem Instrument oder Effekt beschäftigen, um die Vielfalt, die Dynamik und die Möglichkeiten zu erforschen.

7. Pläne für Deine musikalische Zukunft?

Direkte Pläne gibt es bisher nicht, sodass ich mich letztendlich mal überraschen lasse, was sich so ergibt. Wichtig ist mir nur meine Liebe zur Musik, zur Plattensammlung und allem was dazugehört nicht zu verlieren. Ich finds auch einfach immer wieder schön Leute durchs Auflegen an meiner Leidenschaft teilhaben zu lassen. Desweiteren, wie bereits erwähnt, versuch ich dann demnächst mal wieder einen eigenen Track zu präsentieren. 😉

Hier geht’s zum Mix:

Moritz Glashauser – Keep It Deep Guest Mix by keep-it-deep

English (short) version: Tune in to this weeks guest mix. It was compiled and recorded by Berlin based underground not-so-underground dj and music lover Moritz Glashauser. He knows what we love most: raw house and techno music with soul and spirit and that’s what contains his vinyl only mix. Tracklist will be added on monday.

Tracklist:

R-A-G – Beyond Aroys Dub
I:Cube – Grandes Orgues
Conforce – Détente
Miles Sagnia – Follow The Light Visual Foci Mix
Third Side – A Shadowey Figure
Wireman – Armour Move D Remix
Black Jazz Constitution – The Om
Tazz – Underground 11 (Feat. Bacanito)
Efdemin – Night Train
Christopher Rau – My Lesson
Music Institue 20th Anniversary Pt 2 of 3 – A1
John Swing – Unknown Feeling
Rau – The Blessing
Skudge – Melodrama
Confore – Junction (Peak Mix)
Levon Vincent – I Owe You Everything

Mehr im Web:

Moritz Glashauser @ Facebook
Moritz Glashauser @ Soundcloud
Moritz Glashauser – DJ page @ RA

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