Zunächst ging es mir nur um einen Track, “(Baby Don’t You) Make Me High” aus dem Hause Azuni. Wer das Blog ein wenig mitverfolgt hat über die Zeit seines Bestehens hinweg, weiss, dass ich ein grosser Fan des Projektes von Gianni Siravo und Sven Lacoste bin. Zwar kommen beide nicht aus dem Nichts, Gianni Siravo hat schon zuvor mitgemischt auf Label wie Straight Ahead, Pulver oder Sonar Kollektiv (unter dem Künstleralias Sequel), und dennoch legten beide mit “City Look” auf Sthlmaudio Recordings ganz unerwartet ein ruhiges und dennoch kraftvolles House-Album auf. Man kann und darf den Sound von Azuni durchaus mit dem schweizer Radrennfahrer Fabian Cancellara vergleichen, der seine Siege mit ebengleicher Ruhe und Kraft herausfährt. Vielleicht erscheint, um einmal im Radsport zu bleiben, ein Klassiker-Sieg des Belgiers Tom Boonen bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris Roubaix ein wenig spektakulärer. Fabian Cancellara jedoch wohnt, genauso wie Azuni, eine stille Grösse inne.
Wieder zurück zur Musik. Für das Label von Ben Parkinson, Boe Recordings, haben Gianni Siravo und Sven Lacoste kürzlich einen Track gebastelt, der mich in meiner (nun nicht mehr ganz so) heimlichen Vermutung bestätigt, dass Garage-angehauchte Sounds derzeit ein wenig Auftrieb erfahren. Der Wind weht dabei aus unterschiedlichen Produzentenrichtungen. Ganz stark beispielsweise aus der Region Paris / Île de France, wo sich um das Label My Love Is Underground jede Menge Garage-Nostalgiker zusammenfinden. Man könnte sogar den Slogan “Vocals are back” einbringen, auch wenn diese ganz weg ja noch nie waren. Nur sind und werden sie womöglich noch vielmehr salonfähiger, clubtauglicher. We’ll see. Azunis Track “(Baby Don’t You) Make Me High” jedenfalls ist der Jersey-Touch deutlich anzuhören. Das fängt bei den Kickdrums an und hört bei den Stimmfetzen auf. Diese sowie die Keys erscheinen allerdings noch recht zaghaft, man dürfte diese – ginge es nur und ausschliesslich um meine Geschmackspräferenzen – gerne noch etwas kräftiger ausbauen, vielleicht sogar bis hin zum Schema Vokal-Auftakt – Vers – Refrain – Vers – Refrain. Oder so. Wobei dann wiederum die Gefahr besteht, in Richtung Vega Records und der Suche nach dem Pop-Moment abzudriften. Dann doch lieber nur kurz anreissen.
B2 Azuni – (Baby Don’t You) Make Me High by boerecordings
Auf der 12″ mit dem Titel “BOE X” befinden sich obendrein noch ein paar durchaus hörens- und spielenswerte Tracks bisher noch etwas unbekannterer Produzenten, sei es Ladzinski, Nils Anthes oder Marc Vacher. Sollte man auf jeden Fall im Auge behalten. Die Produzenten genauso wie das Label Boe Recordings.
B1 Marc Vacher – I Know by boerecordings
English (short) version: a swiss premium house affair with a touch of garage and three worth-to-check cuts by up and coming and still to discover producers Ladzinski, Nils Anthes and Marc Vacher. But not only the producers did a great job, it is also Ben Parkinson, founder of Boe Recordings, that shows up with an award-winning a&r label work. Hopefully to be continued!
Mehr im Web:
Azuni @ MySpace
Azuni – Podcast @ Darkaudio
Ladzinski @ MySpace
Nils Anthes
Boe Recordings @ MySpace
Boe Recordings @ Soundcloud