Lange Zeit liegt der letzte Eintrag über Tracks von Scott Ferguson zurück, ein kurzer Text über seine 12″ Warehouse Dream / SOSAD, soweit ich mich erinnern kann. Auch in diesem Jahr zeigte der in London lebende Produzent mit zwei EPs auf seinem eigenen Label Ferrispark Recordings sowie dem einen oder anderen Remix-Beitrag in seinen Stücken, wie charakterstark doch (s)ein analoger Sound ist. Rohe Skizzen, die zu keiner Zeit den Anschein von Unfertigkeit erwecken.
Nimmt man mit “Death Of The Diggers 2” seinen jüngsten Output zur Hand, so scheint es auf das erste Anhören hin, als ob man Scott Ferguson von einer anderen Seite kennen lernt. Blickt man jedoch in die Vergangenheit von Scott Ferguson und Ferrispark Recordings zurück, verzeichnet der Labelkatalog im Jahre 2003 eine EP, die damals bereits im Titel den Tod der Goldgräber / (Platten-)Sammler / (Disco-)Veteranen ankündigte: Death Of The Diggers“. Feine Platte, insbesondere der Track “Dramatic Disco” hat es mir angetan. Er scheint – verklärend geschrieben – aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Welt zu stammen, aus der Hochphase der (House-)Clubs in New York / New Jersey mit Tony Humphries & Co. Nacht für Nacht an den Plattentellern.
Mit den vier Tracks auf “Death Of The Diggers 2” lehrt Scott Ferguson in diesem Winter die Bastler schneller, tiefschwarzer Boogie-Tunes sowie das ganze Slow Motion-Universum das fürchten. Denn es muss ein bacchantischer Schöpfungstag gewesen sein, an dem Scott Ferguson “Merano Disco” und “Flying Trapeze Disco” mit ihren rauschhaften Rhythmen und freudigen Melodien geschaffen hat. Im Gegensatz dazu entsprechen “SF Estilo Disco” und “Sole Disco”, zwei schwer an Funk und Soul trunken gewordenen, langsam torkelnden Tunes, die nie House waren und vielleicht auch gar nie sein wollten. Top EP!
FPR030 Death of the Diggers 2 by ferrispark
English (short) version: Scott Ferguson on a disco tip. Shit-hot!
Mehr im Web:
Scott Ferguson / Ferrispark Recordings @ MySpace
Scott Ferguson / Ferrispark Recordings