Die Zusammenarbeit des Duos Open Space mit Sängerin Laura Groves ist ein himmlischer Match. Sie wandeln an der Grenze zu minimalem Pop. Leise große Kunst.
“I’m dreaming of a star…” Laura Groves’ Stimme schwebt über einem tiefen Bassgroove. Sie schmiegt sich an die sanft treibenden Wellen der Drum-Loops. Wie Nebelschwaden, die sich mit dem Aufsteigen der Sonne aufzulösen beginnen.
“Tied” heißt der Song, auf dem die britische Musikerin und Sängerin zusammen mit dem Duo Open Space auftritt. Hinter Open Space verbergen sich: Paul Byrne, Discjockey, Produzent, treibende Kraft des Onlinemagazins Test Pressing, und wahrscheinlich bekannter unter dem Künstlernamen Apiento; Andrew Hale, Komponist, Musiker, und seit 1983 als Keyboarder Mitglied der Band von Sade. “Tied / Control” ist nach “Hot Weather” (2018) die zweite EP des Duos, die erste aber, die auf dem neu gegründeten Plattenlabel Test Pressing Catalogue erscheint.
Dass Groves, Byrne und Hall zusammengefunden haben, ist himmlischer Match. Wie selbstverständlich finden die drei Künstlerpersönlichkeiten auf der EP zueinander. Wie eingangs bereits angerissen, beeindruckt “Tied” mit betörend schlichten Drums und reduzierter Klangpoesie. Über zart getupften Klavierakkorden und in der Ferne verhallenden Synthesizern entfaltet Sängerin Groves, die erst 2023 mit “Radio Red” ihr zweites Album veröffentlicht hat, einen Klangraum, der zwischen melancholischer und heiterer Stimmung schwankt. Bei einem Traum, bei einem Stern geht es ja immer auch um etwas Ungreifbares, um einen Spiegel der Seele.
Mit diesem Song wandeln Groves, Byrne und Hall an der Grenze zu minimalem Pop. Es ist eine Musik, die Sehnsucht nach der blauen Stunde im Club weckt, in diese Zeit auch wunderbar passt. “Es “Tied” ist aber auch ein Song, der zu einer leisen Unterhaltung im Wohnzimmer laufen kann – was wiederum gut zu Byrnes künstlerischer Selbstbeschreibung passt. “He makes music for both dancefloors and homes” ist auf seiner Bandcamp-Seite zu lesen.
Ruhig und in sich gekehrt wirkt Sängerin Groves auch auf “Control”. Der Song beginnt mit brummenden Synthesizern, dann übernimmt sie mit ihrer Stimme. “It’s all about control” singt sie. Atmosphärisch, aber mit mehr Nachdruck. Byrne und Hall verbinden mit Drumgroove und Instrumentierung die Klangsprachen von Dreampop, Synthpop, Electronica. Das ist leise große Kunst.
Bandcamp: Open Space
Bandcamp: Laura Groves
Instagram: Test Pressing
Instagram: Laura Groves
Webseite: Test Pressing