Ausgehtipps der Woche 49: 2. Dezember 2013 – 8. Dezember 2013

Foto: John Talabot

Sich regelmässig zum Essen verabreden, zusammen Tennis oder Squash spielen, und so weiter: Je kleiner und überschaubarer eine Region, desto wahrscheinlicher ist, dass Journalisten oft ungesunde Näheverhältnisse zu gerade den Personen pflegen, die sie nüchtern bewerten, ab und zu auch kritisch beurteilen sollten.

Die Gründe liegen auf der Hand. Die Medienlandschaft ist klein und wenig vielfältig. Der eine, ob Kulturschaffender, Unternehmer oder Sportfunktionär, sucht die Nähe zu den Journalisten, weil er sich dadurch eine mehr als nur wohlwollende Berichterstattung erhofft. Vielleicht erwartet er sie auch. Die Journalisten suchen deren Nähe, weil sie sich Informationen erhoffen, bevor sie in einer Pressemitteilung verlautbart werden.

Die Journalisten machen sich dadurch jedoch zu einem verlängerten Arm der PR, ganz so, als ob Kulturschaffende, Unternehmer oder Sportfunktionäre ihnen einen Auftrag gegeben hätten.  Dem ist aber nicht so. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, gerade in Regionen mit einer nur wenig vielfältigen Medienlandschaft, die eine solche Denkweise an den Tag legen. Geht es nach ihnen, hat ein Journalist nichts anderes zu tun, als die Interessen ihrer Kulturinstitution, ihres Unternehmens oder ihres Sportvereins zu wahren.

Wenn dann einmal ein Bericht nicht nach ihrem Geschmack, nicht nach ihrer Vorstellung ausfällt, werden sie böse und reagieren teils trotzig, teils beleidigt. Sie greifen zum Telefonhörer oder Smartphone. Sie rufen an, schreiben eine SMS oder verfassen eine E-Mail. “Was ist da los?”, fragen sie. “So war das nicht abgemacht”, sagen sie. Besser noch: “Lass uns mal auf einen Cafe treffen. Dann erkläre ich dir, wie man Texte schreibt.”

Bei so etwas stosse ich regelmässig an meine Grenzen. Wenn etwas “abgemacht” ist, wird nur noch berichtet, was zuvor verhandelt wurde. Dann aber entsteht so etwas wie ein Meinungskartell. Es behindert das freie und unabhängige Arbeiten von Journalisten, verzerrt mithin auch das Recht auf freie Meinungsäusserung zu Gunsten der “Auftraggeber”. Eine solche Entwicklung kann ich nicht gutheissen.


I John Talabot, Freitag, 6. Dezember 2013, 23 Uhr, Hinterhof Bar, Basel.

II Background Club mit Valentin Eka, LA Rokoko, Simonis, Ryan Pilcher, com.ma, Freitag, 6. Dezember 2013, 17 Uhr, Kyosk, Freiburg.

III Mike Huckaby, DJ Neevo, Samstag, 7. Dezember 2013, 23 Uhr, Lady Bar, Basel.

IV Stijl präsentiert Halbzijt mit Herzschwester, Honoree, Shaddy, Samstag, 7. Dezember 2013, 22 Uhr, Schmitz Katze, Freiburg.

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