Wie beschreibt man eigentlich Liebe? Dieses unsagbar schöne Gefühl, an das man sprachlich so schwer herankommt? Fast schon redundant, die Aussage, dass es da unterschiedliche Herangehensweisen gibt. So lässt sich die Liebe einmal beschreiben als eine starke – oder die stärkste – Form der Zuneigung zwischen zwei Menschen. Nur: woran kann man dies erkennen? Als Anzeichen für Liebe – oder eben diese starke Zuneigung – werden sehr oft genannt: das Empfinden tiefer Geborgenheit, sobald man mit diesem einen Menschen zusammen ist; die tiefe innere Verbundenheit mit ihm, die einen reinen Nutzzweck der Beziehung übersteigt; eine geistige Verbundenheit die einhergeht mit einem starken körperlichen Begehren. Ablesen lässt sich Liebe auch an hell strahlenden Augen, einem Lächeln auf den Lippen. Und so weiter.
So muss es Liebe sein, die ich House gegenüber empfinde. So stark wie zu dieser Musik fühle ich mich zu sonst keiner anderen hingezogen. Die Frage nach dem Warum bleibt dabei jedoch stets unvollständig beantwortet. Die warmen Kickdrum- und Bass-Sounds tragen mich mit ihrem kräftigen Sound. In ihm fühle ich mich geborgen. Jedes Mal, wenn sie erklingen, leuchten meine Augen strahlend hell. Ich lächle unaufhörlich. Ich tanze, als ob niemand mich beobachtet. Dem Geist, dem Spirit dieser Musik, fühle ich mich verbunden, auf ewig zugehörig. Und mein Körper begehrt diese Musik, stundenlang, am Tag genauso wie in der Nacht. Unaufhörlich.
In Beziehungen stehen wir ja öfters einmal vor der Frage, wie wir unsere Zuneigung, unsere Liebe, dem anderen gegenüber zum Ausdruck bringen sollen. Oft drückt ein kleines Geschenk die Liebe am besten aus. Mit Geschenk meine ich dabei nicht die grossen, materiellen Güter, die man an jeder Strassenecke besorgen kann. Vielmehr meine ich ein persönliche Zeichen der Aufmerksamkeit, die dem Gegenüber die starke Zuneigung verdeutlichen.
Ein grosser Liebesbeweis an House ist auch Sven Lacoste und Gianni Siravo unter ihrem Azuni-Alias gelungen. Erschienen ist die Tage ihre neue 12″ Soulship auf dem britischen Label Quintessentials. Ganz behutsam und auf klassischem Weg nähern die beiden in Zürich lebenden Produzenten sich dieser Musik an. So beziehen sich ihre drei Tracks, “Do It To Me“, “Feel It” und “How Wonderful” sowie Rob Mellos Remix zu “Do It To Me” auch unmittelbar auf den Ort, an dem sich diese Liebe frei entfalten darf: den Club.
Im Zentrum ihrer Stücke steht stets eine schwere Bassdrum. Sie bildet mit ruhigen, tragenden Bassläufen einen geradlinigen Groove, der pumpt, und pumpt, und pumpt. Wie ein gleichmässiger Herzschlag, als Symbol für die Beständigkeit der Liebe. Für organische Wärme, das “Feeling”, sorgen Rhodes Keys und warme Synth Pads. Sie klingen leidenschaftlich-fordernd, dennoch erobern sie Herz und Körper behutsam und zurückhaltend. Eine lustvolle Annäherung an den Sound der ersten Blütezeit der House-Musik. Gianni Siravo und Azuni betonen dabei Klarheit und Natürlichkeit. Dadurch vermeiden sie, in eine kitschige Verschmustheit abzudriften, wie sie manch einer heutigen Produktion innewohnt. Unverfälschtheit und Ehrlichkeit sind die beiden Grundpfeiler, auf denen sie ihre Liebesbeziehung zu House gründen und mit “Soulship” ein weiteres mal öffentlich bekunden. Feel it!
quintessentials 22: azuni – feel it feat. bolo by quintessentials
English (short) version: Soulship by Swiss producer duo Azuni is a true love story to classic house rhythms enriched with warm piano or rhodes keys, conjuring a warm and soulful atmosphere. Feel it!
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