An einem Sonntagmittag oder -nachmittag feiern gehen, und das zu der Musik eines Fred P, Jus-Ed, MCDE oder Michael Mayer? Nichts lieber als das! Doch dazu muss man entweder 800 Kilometer in nordöstliche Richtung fahren oder 4.500 Kilometer dem Sonnenuntergang entgegen, in westliche Richtung also. Denn in New York haben sich Justin Carter und Eamon Harkin, ein DJ- und Veranstalter-Duo, mit sehr viel Hingabe und Körpereinsatz um das Wohl einer Musik- und sicher auch ein wenig Ich-verliebten Crowd gekümmert und haben deren Musikdurst und Feierhunger gestillt mit ausgewählten Veranstaltungen an ausgesuchten Orten, gerne auch unter freiem Himmel. Sunday Best nannte sich das Eventlabel. Das Beste daran: Carter und Harkin haben die Sets nahezu aller Gäste mitgeschnitten und auf der Website ihrer Veranstaltung zum Download zur Verfügung gestellt.
Nach einer kurzen Kreativpause, haben sich Justin Carter und Eamon Harkin im vergangenen Jahr mit Mister Sunday und Mister Saturday Night zurückgemeldet. Als Gäste standen unter anderem Levon Vincent, Pépé Bradock oder JD Twitch und JG Wilkes als Optimo an den Plattentellern. Doch nicht nur dies. Seit 2010 hat sich Eamon Harkin auch verstärkt um seine Produzententätigkeit gekümmert und sich dabei im Umfeld neuer, Dance Music-orientierter Label aus New York wie Wurst, Subway Series oder Throne Of Blood bewegt. Auf letzterem Imprint tritt er nach einer Kollaboration mit Steve Raney mit der EP “Rigor Music” nun das erste Mal als Einzelproduzent in Erscheinung. Sie enthält zwei Originale von Harkin, “Electric Light” und “Rigor Music“, sowie zwei Remix-Arbeiten von namhaften, von uns allen sehr geschätzten Produzenten: Brendon Moeller und Roman Flügel.
Als langjährig erfahrener DJ bringt Eamon Harkin vor allem eines mit ins Studio: Das Erfahrungswissen, wie man eine Crowd für sich gewinnen, sie mit Musik verführen und verzaubern kann. Diese Kenntnis spielt er in seinen beiden Stücken auf unterschiedliche Weise aus:
Auf “Electric Light” sind es vor allem die rohen, unbelassenen Kickdrums, die Harkin während nahezu zehn Minuten in voranschreitendem Tempo bollern lässt, deren wiederkehrende Muster im Zusammenspiel mit stoischen Bassfiguren und schiebenden Chords eine hypnotisierende Wirkung haben. Aus dem Breakdown lässt er eine dicke Elektro-Synthline auferstehen, die sowohl französischem Filter-House als auch dem Techno-Pop des Kompakt-Imperiums die Hand reicht. Brendon Moeller taucht “Electric Light” ein in eine Seenlandschaft aus düsteren Dub Chord-Wellen, die sich auftürmen gegen den Brustkorb heranbrechen – vorausgesetzt, die Club-PA vermag ihnen Stand zu halten!
Mit “Rigor Music” stellt Eamon Harkin die Weichen von Anfang an auf Acid House. Dumpfe Bassdrums unterlegen das nervöse Gezwitscher von Anfang an. Mit dieser Paarung übernimmt Harkin von Anfang an Kontrolle über das Zentralnervensystem und damit auch die Kontrolle über Motorik und Bewegungen. Wer dazu nicht tanzt, muss kein Empfinden mehr haben. Mit Roman Flügel steht dem New Yorker ein Remixer zur Seite, der die Kunstform Remix sehr ernst nimmt. Flügel zerlegt das Original in sämtliche Einzelbestandteile, lässt sich in der Bearbeitung nur und ausschliesslich von seinen eigenen Gedanken treiben und führt sein Stück sehr weit vom Original weg. Sein eigenwilliger Umgang mit den Bässen, den Acid-Synthies und die trockenen Beatpattern verleiht “Rigor Music” einen so hohen Wiedererkennungswert, dass sich der Remix sogar gegenüber dem Original durchsetzen könnte.
English (short) version: Eamon Harkin, best known from Mister Saturday Night / Mister Sunday, delivers a stunning EP on Throne Of Blood with a high amount of acid house and dub techno to make you sweat. Remix artwork by Brendon Moeller and Roman Flügel. You don’t need anything else but this!
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