Jahresendlieblinge (18): JohnASS

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Der Freiburger DJ JohnASS, Teil des Betreiberkollektivs des White Rabbit, befindet sich auf der Suche nach dem Idealzustand des Techno, seit er das erste Mal mit der rohen Kraft vollblütiger Bassdrums und Massivität dicker Bässe in Berührung kam. Das war irgendwann in den frühen Neunziger Jahren. Seine Begeisterung für einen elektronischen Clubsound, der ehrlich, natürlich und unverfälscht ist, hat seit dieser Zeit nicht nachgelassen. Im Gegenteil. JohnASS hat sein künstlerisches Profil beständig erweitert, seine kreativen Fühler ausgestreckt, und arbeitet sich ausserdem ab an der eigenen Interpretation und Vorstellung von Musik, die auf dem Rhythmus der geraden Bassdrum aufbaut. JohnASS erschliesst sich zudem Gefühle und Stimmungen indem er als JASSelection Abstecher in andere Genregebiete – Pop, Downbeat, Dubstep, und so weiter – unternimmt und musikalische Momente voller Spiritualität und Lebensfreude präsentiert. Deswegen auch zwei mal zehn Jahreslieblinge, die er zudem mit persönlichen Anekdoten und Kommentaren eingereicht hat.


JohnASS @ Schacht Clubnight Octk11 by JohnASS / JASSelection




Jahresendlieblinge, carefully selected by JohnASS

1. Max Cooper – Echoes Reality

Hier könnte jetzt auch Gabriel Ananda mit Smash stehen. Aber Echoes Reality hat sich dadurch ins Gedächtnis gebrannt, weil jedesmal, wenn der Track reingemixt wurde irgendjemand unabsichtlich den Mix kaputtgemacht hat. Steht hier auch stellvertretend für all die schönen Tracks dieser Richtung, welche immer wieder meine Sets auflockern bzw. in gewissen Momenten dazu beitragen auch unelektronische Leute zu fangen…

Max Cooper – Echoes Reality

2. Ryan Elliott – Abatis

Die 5er in aller Munde und die dicksten Dinger gleich am 01.01.11 spätmorgens auf die Mütze. Großartiger Einstieg in das folgende Jahr, auch wenn wohl immer noch keine PA in Freiburger Clubs steht, welche diesen Track würdig wiedergeben kann. In „meinem“ auch nicht, aber durch diverse PA-Modifikationen im Laufe des Jahres gibt’s diesen Track am 01.01.12 wohl nochmal, freu mich schon.

3. Chris Page – Busker (Original) 

Schöner Anheizer, welcome back 909Ride.

Chris Page – Busker (Original)

4. Mike Parker – FWD (Donato Dozzy Remix) Flexibel einsetzbarer Hirnficker, hat in verschiedensten Situationen interessante Reaktionen vervorgerufen.

Mike Parker – FWD (Donato Dozzy Remix)

5. Sandwell District – Feed Forward Test Session (Recorded Live in Berlin)

Da geht die Sonne auf. Besser kann mein persönliches Jahr 2011 nicht klingen. Ein Killerrelease und in verschiedensten Situationen ein (Lebens)Retter. Klingt emotional, aber genau deswegen mag Ich die Vös aus der Ecke sehr sehr gerne. Maschinenmusik, die emotional trifft und trotzdem keine andere Wahl als Tanzen lässt. Hatte das Vergnügen, für Silent Servant das WarmUp zu spielen und die Energie seines Sets war unglaublich. Hart, aber herzlich. Es darf wieder (roher) Techno gespielt werden. Mag sein, das der Heisser Scheiss-Tip schon Jahre alt ist (Berliner Zeitrechnung), in Freiburg brauchen wir halt immer ein paar Jahre länger. Das dicke B will (und kann) auch keiner kopieren, aber man kann Danke sagen, dass Energie wieder den Weg in die Clubs gefunden hat und im Dunstkreis verdammt gutes Material veröffentlicht wird.

Sandwell District – Feed Forward Test Session (Recorded Live in Berlin)

6. [a]pendics.shuffle – String Doll

Einer der Tracks für die etwas techousigeren Abende.

7. Max M – The Kidnapper Bell (Ascion Remix)

Jo, dann machen wa ma Druck. Durch meinen Wechsel von Timecode- zu einer Controllerlösung hab ich das Arbeiten mit Loops sehr lieb gewonnen und in Kombination mit einem A&H-Filter öffnet sich gleich noch eine Tür…

Max M – The Kidnapper Bell (Ascion Remix)

8. O/V/R – Post Traumatic Son (Ben Klock Vibe Mix)

Super schön. Trotzdem sind die Leute Punkt Fläche von der Tanzfläche abgehauen, als ich ihn das erste mal in einem kleinen Freiburger Kellerclub gespielt habe. Sehr strange.

Max M – The Kidnapper Bell (Ascion Remix) 

9. Brandt Brauer Frick Ensemble – Mi Corazon

Yeah, geil, endlich was, zu dem auch mein Vater Bezug zu finden würde. BBFs Bop inklusive Video waren ja schon ziemlich fresh, aber die konsequente Fortführung einer Linie hat hier ein ziemlich interessantes Experiment (mmn.) zur Folge, deren Klangästethik für Verwirrung sorgen dürfte, im Clubeinsatz hat sich dieser Track auf jeden Fall bestens geschlagen. Mehr davon!

Brandt Brauer Frick Ensemble – Mi Corazon 

10. Kadebostan-Mon Petit Soleil d’Algérie Irgendwie findet der Jung immer meinen Ton. Nach seinen gigantischen O Fantasma-Remixen im letzten Jahr nun mal offensichtlicher Raven. Damit crasht man jeden hopphopphopphopphappyswing-Floor. Ups, das wollt ich nicht. Wirklich. Kadebostan-Mon Petit Soleil d’Algérie

Jahresendlieblinge, carefully selected by JASSelection 

1. Katalyst – Day into Night (Instrumental)

Erstmal einen rauchen.

2. Shackleton – Deadman (The Bug Crackle Remix)

Yeah, gimme sub.

Shackleton – Deadman (The Bug Crackle Remix

3. Objekt – Tinderbox 

Eine dicke Produktion, welches so manches WarmUp bereichert hat. 

Objekt – Tinderbox

4. Robot Koch – Nitesky feat. John LaMonica

Jetzt nicht die Floorbombe aber mein persönlicher Lieblingstrack von Ihm 2011. Waren seine Beats früher oft zu sperrig, hat der fleissige Junge konsequent an seiner Handschrift gearbeitet und einige tolle Tracks veröffentlicht.

Robot Koch – Nitesky feat. John LaMonica

5. The Police – Walking on the Moon

Das muss ich jetzt wohl erklären, grins. JASSelection ist das Sammelbecken für alle Tracks, die nicht in den JohnASS-Kosmos passen, also hat sich über die Jahre eine sehr bunte und flexible Mischung ergeben. Dazu gehört natürlich auch die Abteilung Pop, habe diesen Klassiker gerne gespielt und die lächelnden Gesichter kamen automatisch.

The Police – Walking On The Moon

6. Ghostpoet – One Twos / Run Run Run

Klasse Beat, schöner Style.

Ghostpoet – One Twos / Run Run Run

7. Pugs Atomz – Griffen Schöner Beat, geiler Refrain. Den HipHopHead nimmt man mir zwar nicht ab, aber gute Musik ist gute Musik.

8. Space Invadas – Imaginist

Es darf beim Tanzen gekuschelt werden.

Space Invadas – Imaginist

9. Kollektiv Turmstrasse – Kontakt

Jetzt nicht wirklich was für die Primetime, aber der Track hat mir in ner schwierigen Zeit ziemlich geholfen, grad weil er so überraschend kam. Hab das Album zwar nicht verstanden, aber klasse Produktionen und Grenzen niedergerissen. Super und klasse Video. 

Kollektiv Turmstrasse – Kontakt

10. Dub FX – Love Someone (Live)

Klasse Selbstvermarktung und ein unkomplizierter Onlinekauf auf seiner Page, schöner Track, gerne wieder.

 Dub FX – Love Someone (Live)

English (short) version: speaking of techno in Freiburg, JohnASS is a vigorous, idealistic enthusiast, sometimes utopist, always searching for an emotionally driven, honest and raw music. But you better not pigeonhole him into a specific sound as he detests genre-blinders, incorporating deeper but edgy house or dubstep in his sets. And, in addition to open horizons, JASSelection is his moniker for a more manifold, multicoloured and dazzling club-not-club music.

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