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| via: chicgarden |
Shift Festival, Prosumer in Basel, Root Down, und so weiter. Geboten war einiges am vergangenen Wochenende. Deshalb entschied ich mich für ein Alternativprogramm: zwei Flaschen Wein beim Weinhändler des Vertrauens kaufen, ein gutes Buch zur Hand nehmen und die Zeit und alles um mich herum vergessen. Die Ruhe und persönliche Abgeschiedenheit haben gut getan, ausserdem wird der bevorstehende Monat November einiges an Ereignissen, Meilensteine und kleinere Intermezzi bringen, die ich auf keinen Fall verpassen möchte. Da darf man Zeit- und Krafthaushalt nicht im Vorfeld überfordern.
Doch kommen wir zur Musik. Ein Mix, der mir am vergangenen Wochenende schöne Stunden beschert hat und der mich auch weiterhin durch Spätherbst und Winter begleiten wird, kommt aus der schweizerischen Hauptstadt Bern. Aufgenommen hat ihn die Bernerin Sassy J. Seit Jahren bereichert sie das Club- und Veranstaltungsleben dieser Stadt mit Veranstaltungen, deren musikalisches Programm gerne auch einmal aus dem gewohnten Viervierteltaktschema ausbricht. Zusammen mit Kev the Head holte sie für die Eventreihe Stride Night so illustre Gäste wie Ben UFO, Untold oder Lone nach Bern, und mit der Patchwork Clubnight präsentierte sie den Bernern und Bernerinnen jüngst Gäste wie Moodymann, Onra oder Questlove. So viel dazu. Ihr Mix konzentriert sich ganz auf den Jazz eines John Coltrane, Max Roach oder einer Betty Carter. Zigarette drehen, anzünden, “play button” drücken, zusehen, wie der Rauch aufsteigt, sich im Raum verflüchtigt, und darüber, mit der Musik im Hintergrund, ins Träumen geraten.
Weiter geht’s, mit Si Murray und Chris Barker, Deep Space Orchestra also. Den Herbst bereicherten die beiden Jungs aus Manchester und Liverpool mit Veröffentlichungen auf Use Of Weapons, Moreaboutmusic und Boogie Originals. Demnächst wird Si Murray auch mit seinem Solo-Projekt “Other Worlds offiziell an den Start gehen. Das Material auf der Soundcloud hört sich jedenfalls sehr vielversprechend an. Die Wartezeit bis dahin verkürzt ein weiterer Mix der beiden mit Tracks von Lerosa, Massimiliano Pagliara im Tuff City Kids Remix oder Carl Craig. Tune in!
DSO Content Manchester mix by Deep Space Orchestra
In London gibt’s ja Veranstaltungsreihen wie Stechmücken am Balaton. Das hat durchaus sein Gutes. Kann man an einem Wochenende Veranstaltung A oder B mit DJ X oder Y nicht besuchen, weil gerade kein Geld, keine Zeit oder Freundin zu Besuch, bedeutet das nicht augenblicklich Weltuntergang. Denn eine Woche, spätestens vierzehn Tage später, stehen DJ X oder Y wieder in einem Londoner Club an den Decks. So etwas wie Verpassensangst kann also gar nicht aufkommen. Eine dieser Clubnächte firmiert unter dem Namen “tief“. Kick-off feierte sie im September mit Tom Trago, Lawrence, Tornado Wallace und allem, was zwischen Disco Edit und SloMo-House derzeit Rang und Namen hat. Mitte November geht’s weiter. Einer, der dann an den Plattentellern stehen wird, ist KRL aus dem Wolf Music Camp. Mehr zu tief und hier zum Mix:
Ebenfalls in London befindet sich mit dem Fabric Club der Grand Duke aller derzeit aktiven Spielstätten für elektronische Clubsounds. Vergangenes Wochenende war der Hamburger Christopher Rau eingeladen, dort im Rahmen einer Hypercolour-Labelnacht ein Set zu spielen. Im Vorfeld dieser Veranstaltung veröffentlichte das clubeigene Blog ein kleines Interview- und Podcast-Feature mit dem deutschen DJ und Produzenten. Deep!
Christopher Rau – Interview & Mix @ Fabric Blog
Über Bnjmn ist derzeit nur der blaue Himmel. Nach seinem Debüt-Longplayer “Plastic World“, erschienen im Frühjahr 2011, veröffentlichte er – wiederum auf Rush Hour, jüngst sein zweites Album, “Black Square“. Bei Stücken wie “Open The Floodgates” frage ich mich stets, an welchem Genre-Aufhänger ich die Musik und damit auch den Künstler festmachen soll. Ist mir bisher noch nicht gelungen, auch wenn “Open The Floodgates” beim ersten Anhören deutliche Spuren von… Ach, ich lass das jetzt einmal. Für seine Booking-Agentur air london hat er in der vergangenen Woche in paar Platten zusammengetragen und daraus einen Mix gebastelt. Kommt gut!
BNJMN (Rush Hour) – Nov 2011 by airlondon
Sammy Gouyette alias Brawther konnte mit nur wenigen Platten auf Balance Recordings und Secretsundaze eine grosse Anhängerschaft um sich scharen. Ganz recht so. Denn klassischer, auf dem KMS-, Prescription und 90er-Jahre Masters At Work-Erbe aufbauender House, wie er ihn produziert, kann nicht anders als mit “Triple A” bewertet werden. Entsprechende Bestnoten bekommt von mir auch sein Mix für das japanische Portal clubberia. Don’t miss!
Brawther – Clubberia Podcast #105
Studio Barnhus gehört ebenfalls zu den kleinen Label aus Schweden, deren Künstler Qualitätsmusik in ihren Studios entstehen lassen. Studio Barnhus wird von Axel Boman, Kornel Kovács und Petter betrieben. Letztens müssen die im Berliner Club Cookies aufgetreten sein, denn auf der Soundcloud des Clubs befindet sich ein wunderschöner Mix. Ruhig gehalten und dennoch irgendwie kraftvoll.
Studio Barnhus Drop Your Pants Podcast by Cookies Berlin
Vom 20. bis zum 26. Oktober fand das Elevate Festival in der österreichischen Stadt Graz statt. Ein Festival für zeitgenössische Musik, Kunst und politischen Diskurs. Im Programm war neben Avant Pop/Electronics auch genug Zeit reserviert für klassischen House und Techno. Neben Abgeordneten aus den USA, Chez Damier und Kyle Hall, war auch Move D als bevollmächtigter Botschafter der Deepness eingeladen. Sein Set gibt’s in der Soundcloud von r_co. Vielen Dank dafür!
Move D Live @ Elevate Festival, Graz, Austria – 20/26-10-2011 by R_co
Zum Abschluss Disco. Dieses Mal mit James Hillard von Horse Meat Disco. Let’s get sweaty!
James Hillard HMD Birthday mix by James-horse-meat-disco
English (short) version: instead of going out at the weekend, i preferred staying at home drinking wine and reading books. I needed that time out. November will be tough. The today’s selection starts off with a mix full of classic jazz songs, compiled and arranged by Sassy J from Berne / Switzerland. From then, we’re more on a house tip with podcasts from Christopher Rau, Studio Barnhus, Move D, KRL, Brawther,… Enjoy!
BNJMN ist irre!
Oh ja…!