Am Donnerstag eröffnet die Art Basel, eine der weltweit bedeutendsten Kunstmessen und ein Mikrokosmos, in dem vieles Platz hat. Neben Objektkunst, Lichtinstallationen, Malerei, Grafik und Medienkunst gibt’s im Umfeld der Art jede Menge Partys und Performances. Eine kleine Auswahl:
Einzelne Sinustöne statt Melodien. Sie schwellen an, schwellen ab. Parallel erklingt ein weißes Rauschen. Elektronische Klangpartikel knistern atmosphärisch, knacken wie taufeuchtes Holz in einem Lagerfeuer. Rhythmische Impulse wummern trocken, klopfen mal schnell, mal langsamer.
Die Musik des japanischen Komponisten und Elektronikmusikers Ryoji Ikeda lässt sich in Worten nur annähern, aber nicht beschreiben. Sie ist abstrakt und atonal. Sie folgt strengen mathematischen Strukturen und Gesetzen. Auf deren Grundlage untersucht Ikeda, geboren 1966 in der japanischen Stadt Gifu, Klang und Rhythmus. Mittels digitaler Technologien verarbeitet er seine Ergebnisse zu schwarz-weißen Lichtinstallationen.
Am Donnerstag kommt er für eine Aufführung nach Basel und stellt sein Projekt test pattern in der Kaserne vor. Mit diesem gastiert er seit 2008 auf Avantgarde-Festivals für Musik und Bildende Kunst, darunter das Sónar in Barcelona und die Transmediale in Berlin. Damit passt er gut in das Umfeld der Kunstmesse Art Basel, die zeitgleich stattfindet.
Ein solcher ist auch Fatima Al Qadiri, die am Freitag in der Basler Lady Bar auftritt. Sie wurde 1981 im Senegal und wuchs als Kind und Teenager unter dem Eindruck des Zweiten Golfkriegs in Kuwait auf. Diese Zeit verarbeitete sie auf der Single „Desert Strike“, betitelt nach dem gleichnamigen Computerspiel. Anfang Mai erschien ihr Debütalbum „Asiatisch“, ein musikalischer Roadtrip in das Land des Drachens.
Zur Art Basel kommen außerdem in die Clubs am Rhein: Der Kanadier Richie Hawtin, ein Vordenker des Minimal Techno (20. Juni, Nordstern), sowie Henrik Schwarz (20. Juni, Hinterhof). Er kommt ursprünglich aus Ravensburg, lebt heute in Berlin und verbindet in seiner Musik die Soulmusik der Motorstadt Detroit mit den seriellen Klangarchitekturen eines Steve Reich.
Weitere Informationen:
– Ryoji Ikeda, Kaserne, Donnerstag, 19. Juni, 21 Uhr
– Fatima Al Qadiri, Lady Bar, Freitag, 20. Juni, 23 Uhr
Weiterführende Links:
Webseite: Ryoji Ikeda
Facebook: Ryoji Ikeda
De:Bug: Ryoji Ikeda: Von den Socken
Guardian: Ryoji Ikeda in Paris
Webseite: Kaserne Basel
Webseite: Lady Bar
[Dieser Text erschien auch in der Badischen Zeitung]