“Dank an Gott für Daft Punk und Cassius. Durch sie gab es eine Bewegung, die Frankreich für gute Clubmusik bekannt machte.“
David Morales’ Ausdruck der Anerkennung teile ich nur bedingt, auch wenn meine Stimme im Vergleich zu David Morales ein zu vernachlässigendes Gewicht hat. In meinem Olymp residiert eine andere Generation von Produzenten, namentlich Laurent Garnier, Cyril Etienne des Rosaies (DJ Deep), Gilb’R und nicht zuletzt Franck Roger.
Letztgenannter steht für eine (elektronische) Clubmusik jenseits der durch Daft Punk oder Cassius weltberühmt gemachten Elektro-Drums, durch tausende Filter gejagte Beat-Loops, Synthie-Basslines und Vocoder-Vocals. Seine Produktionen, ob auf Versatile, Seasons Limited oder seinen eigenen Imprints, Real Tone Records und Earthrumental Music, charakterisiert eines: Deeeepnessss!
Dieses Frühjahr, diesen Frühsommer, wartet Franck Roger, der erste “Froggie”, der auf Kenlou Records, der Plattform der Masters At Work, veröffentlichen durfte ( Franck Roger feat. Chris Wonder – KL 006, 2004), mit gleich zwei 12″-Singles auf:
Gigolo / Klubhead wird am 05. Mai 2008 auf Real Tone Records unter der Katalognummer RTR 028, veröffentlicht. Mit Gigolo auf der A-Side schöpft Franck Roger aus dem reichen Erbe des Giorgio Moroder. Mit seinen warmen Keyboard-Stabs und einer infernalischen Synthie-Line lässt sich dieser Track als “electro disco” beschreiben. Die Flipside, Klubhead, zeichnet sich aus durch einen deepen Groove, sein Beat Programming, seine Tap-Effekte erinnern an frühe US-Produktionen der 90er Jahre im Umfeld des Club Zanzibar oder Shelter.
Ein wenig mehr Geduld muss der (Deep-)House-Head aufbringen für Don’t Leave Me / Flashback, eine 12″-Single, die am 12. Juni 2008 auf Earthrumental Music erscheinen wird, Labelnummer EM 011. Don’t Leave Me ist meines Erachtens eindeutig ein Track für die frühen Morgenstunden, wenn die verdichteten Bilder der Nacht sich allmählich aufzulösen beginnen. So erklingen auch die Synthie-Bleeps wie ein Sirenenklang durch dichten Nebel, und mit seinen crispen Beats scheint der Track minimalere, reduzierte Gefilde anzusteuern, ohne jedoch dabei seine tiefe Verankerung im Deep House zu vergessen. Die B-Seite, Flashback, ist energiegeladen und treibt mit ihrem neverending flow frenetisch nach vorne. Synthie Funk.