Im Zeitalter des Internet gibt es Anonymität nur in sehr eingeschränktem Masse. So war es nur eine Frage der Zeit, bis ein der Verschleierung der wahren Identität dienendes Pseudonym öffentlich aufgedeckt wird. So geschehen auch bei Oleg Poliakov, der 2007 mit seiner ersten 12″ auf dem französischen Label Circus Company, “Datcha Musik” (http://www.discogs.com/Oleg-Poliakov-Datcha-Musik/release/1102215) von sich reden machte. Wenige Zeit und ein Release später (“House Mujik”, http://www.discogs.com/Oleg-Poliakov-HouseMoujik/release/1482843) war’s um die Ruhe und Beschaulichkeit des mysteriösen Russen geschehen, und zum Vorschein kam der Franzose Frederic Aubourg a.k.a. SKAT, der sich bereits in den Katalogen von Karat Records, Sthml oder My Best Friend als Produzent und Remixer verewigt hatte.
Auf seiner neuesten EP, “Rainy Dayz“, knüpft Oleg Poliakov alias SKAT nach einem umstrittenen Verriss auf ResidentAdvisor (was ist eigentlich ResidentAdvisor?) an den Erfolg seines Erstlingswerks an. “Rainy Dayz” im Original Mix zeigt deutliche Anleihen an klassischen US-House New Yorker / Chicagoer Prägung, “House Of The Sun” weist deutlich in Richtung treibenden Detroit-Techno, doch wirklich aussergewöhnlich und unvergesslich wird diese 12″ durch den Remix von Alan Abrahams als Portable. Nicht die Kickdrums sind das dominierende Element, sondern die angehauchten, teils verzerrten männlichen Vocals, unwiderstehlich poppige, leicht dahinfliessende Melodieläufe – fast bin ich geneigt, von Techno-Pop zu schreiben, wenn ich nicht eine innere Abneigung gegen derartige Ausdrucksformen hätte.