Sonntagabend. Die Sonne ist bereits untergegangen und das intensive Smaragdgrün der neuen Schreibtischlampe meines Nachbarn leuchtet in die einbrechende Dunkelheit. Ob es sich hierbei um die Betaversion der “Säule der Toleranz” zur Vorbeugung übermässiger Lärmentwicklung in der Nachbarschaft handelt? Dies werde ich spätestens dann feststellen, wenn meines Nachbarn elektronisches Lichtspielzeug sein faszinierendes Farbspiel beginnt und über ein neoliberales, jegliches FDP-Parteiwerbegeschenk in den Schatten stellendes Gelb zu einem selbstbewussten Signalrot wechselt. In einer guten halben Stunde wird meiner brennenden Frage endlich abgeholfen, denn dann ist’s 23 Uhr, die Zeit, in der jegliche Ruhestörungen zu unterlassen sind, wenn man sich keinem nachbarrechtlichen Ausgleichsanspruch aussetzen möchte.
Dass so ein Lärmausgleich durchaus kostspielig sein kann, zeigt eine Entscheidung des OLG München aus dem Jahre 1990. Dieser lag ein Fall zugrunde, in dem sich Nachbar A über den Froschlärm aus dem Garten des Nachbarn B beschwert hatte. Jener Nachbar B nämlich hatte in seinem Garten eine künstliche Teichanlage errichtet, in der sich – so jedenfalls legt es der Sachverhalt nahe – die Frösche besonders wohlgefühlt hatten (und vielleicht auch heute noch wohlfühlen). Denn kaum anders ist die Tatsache zu erklären, dass sich eine Vielzahl von Fröschen gerade zur Paarungszeit von April bis Juni regelmässig dorthin zurückzogen, um ihr Liebeswerben in aller Öffentlichkeit, vor den Augen und insbesondere vor den Ohren des vermutlich zutiefst bayerisch katholisch-konservativ erzogenen Nachbarn A auszuleben. Denn dieser Nachbar A zog vor Gericht, das umgehend einen Gutachter in Nachbar B’s Garten schickte, damit dieser doch den Paarungslärm aufzeichnen und auswerten könne. Gutachterlich wurde nun gemessen, dass die frivolen Frösche des Nachts einen Lärm von 64 Dezibel verursachten. Doch hielt der Gutachter gleichzeitig fest, dass die Frösche, ihres Zeichens artgeschützte Ruhestörer, nicht aus ihrem zwar künstlich angelegten, mittlerweile aber natürlichen Habitat in ein anderes verbracht werden konnten und durften. Dies veranlasste das Gericht, in seiner Entscheidung den froschteichbesitzenden Nachbarn B zu einer Lärmausgleichszahlung von jährlich 3.000 DM (nun 1.500 Euro) zu verurteilen. Wer die Entscheidung nachlesen will, hier das Aktenzeichen: OLG München, 17 u 2577/90.
Wieder zurück zur Schreibtischlampe meines Nachbarn. Diese hat sich noch immer nicht verfärbt. Und so gehe ich davon aus, dass ich bereits an einer Paranoia leide, hervorgerufen und unterstützt durch die zahlreichen Verbotsmassnahmen in Freiburg. Ob ich gegen die Stadt Freiburg vor Gericht ziehe und einen Ausgleich für meinen Defekt der psychischen Struktur verlangen soll?
So sehr vom eigentlichen Thema abgewichen, bin ich schon lange nicht mehr. Daher will ich nun schnell zur Sache kommen. In einem Forum habe ich einen gut zwei Stunden dauernden Mix von Sean Galvin entdeckt. Sean Galvin ist ein in Cork / Irland beheimateter DJ und Promoter, der für seine Partyreihe “Schmutzig” (http://www.myspace.com/schmutzigcork) bereits Gäste wie Vince Watson, Surgeon oder Kevin Gorman in seine Stadt geholt hat. Mehr zu seiner Person zu schreiben, lohnt sich nicht, und unter uns: mehr zu seiner Person weiss ich auch nicht. Doch die Tracklist seines July 2009 Mix las sich äusserst attraktiv, so dass ich ihn den Lesern dieses Blogs nicht vorenthalten möchte. Here you go: http://rapidshare.com/files/256937441/Sean_Galvin_House_Mix_July_20090.mp3
Tracklist:
1. Norm Talley – Change (Mike Huckaby Mix) – Third Ear
2. Keith Worthy – Deep Sea (Beats For Dayz Mix) – Aesthetic Audio
3. Dubbymann – Roots (Deep Explorer Mix) – Minuendo Recordings
4. Mike Dunn – Deep Latin Thoughts – Nervous
5. Ron Trent – Intoxicate – Prescription
6. Baaz – Peeps – Quintessentials
7. Naomi Daniel – Feel The Fire (Natureboy Remix) – I Ner Zone Sounds/Planet-E
8. DJ Aakmael – Headknod (Rugged Mixx) – Earthrumental Music
9. Ray Valioso – Groove Memories – Real Soon
10. Rick Wade – Crazy Luv (Instrumental) – Rush Hour
11. Presence – Its Not What It Was – Remote
12. Ron Trent – City Beat – Future Vision Records
13. Karizma – The Power – Black Vinyl Records
14. Jazzy Point – Give A Little Love – Nervous
15. Herbert – Resident – Phono
16. Luna City Express – Rough Neck (Brothers Vibe Remix) – Moon Harbour Recordings
17. Scott Ferguson – Q – Ferrispark
18. Norm Talley – The Journey – Third Ear Recordings
19. Ernie – Pedeepsuit – My Little Cat
20. Massive Sounds – Expressions (Flute Mix) – Gigolo
21. Jitterbug – Dream Memory – Uzuri
22. John Daly – Morning Moon – Mule Musiq
23. Marcus Mixx – Without Makeup (Ron Hardy Mix) – Let’s Pet Puppies
24. Black Jazz Consortium – God’s Promise – Soul People Music
25. Tony Lionni – Found A Place – Osgut
26. Chez Damier – Sometimes I Feel Like – Mojuba
27. Rick Wade – Contact – Harmonie Park
28. Rondenion – Carnival Time – Rush Hour
29. Moodymann – Dont Be Misled – The Third Track – KDJ