Tuccillo – Panorama

Wenn ein Label seiner vierten Veröffentlichung entgegen blickt, darf man da bereits von einem musikalischen Höhenflug sprechen? Ich denke schon, hat ihn doch das (noch) kleine Label Delusions Of Grandeur bereits mit seinem ersten Release, “The Soul Pt. II” von Craig Smith & The Revenge (http://www.discogs.com/Craig-Smith-Revenge-The-Soul-Part-II/release/1752522, http://keep-it-deep.blogspot.com/2009/06/craig-smith-revenge-soul-pt-ii.html) angetreten.

Mit Tuccillo schliesst sich dem Label ein Künstler an, den ich – ganz ehrlich – nicht auf der Rechnung hatte. Der junge Ibizenker, Resident-DJ im Pacha, hat in der Vergangenheit durch Koproduktionen mit Cielo- und ebenfalls Pacha-Resident Willie Graff auf sich aufmerksam gemacht (“Attraction EP” auf Circus Company (http://www.discogs.com/Willie-Graff-Tuccillo-Atraktion-EP/release/1842879), “123 Yeah” auf Freerange (http://www.discogs.com/Willie-Graff-Tuccillo-1-2-3-Yeah-Yeah/release/1717765) sowie “When The Sun Goes Down” auf Drumpoet Community (http://www.discogs.com/Willie-Graff-Tuccillo-When-The-Sun-Goes-Down/release/1474654, http://keep-it-deep.blogspot.com/2008/09/willie-graff-tuccillo-when-sun-goes.html). Alles House mit Tooleinschlag.

Auf seiner – meines Wissens nach – ersten Soloproduktion schlägt er eine andere Richtung ein. Trotz allem loopbasiertem Arbeiten (ich weiss, es geht nicht ganz ohne) kreiert er auf “Panorama” einen wunderschönen, kräftigen Schieber, dessen (Mid-)Tempo immer ruhig bleibt. Rollende Beats, sirenenartig an- und abschwellende Synthesizer-Elemente sowie eine funkgeladene Gitarrenhookline verleihen ihm eine gewisse Coolness, die sich gut in die bisherige Veröffentlichungspolitik von Delusions Of Grandeur einfügt. “This Time” auf der B-Seite bringt das Clubschiff wieder zurück in housigeres Territorium und entspricht mit den heruntergepitchten Vocalsamples, Horn-Elementen und verspielt klickernden Klangeffekten und blubbernden Pads dem gegenwärtigen Zeitgeist – was in diesem Fall nicht negativ gemeint ist. Der eigentliche “Killertrack” ist jedoch das Remixwerk des schweizer Stattmusikers Kalabrese. Er verarbeitet die Tonspuren des Ausgangsmaterials zu einem dunklen Housemonster, dessen Acid-Synthlines sich um den hypnotisierenden Groove winden. Ein Must Have!

Mehr im Web:

http://www.myspace.com/giuseppetuccillo
http://www.myspace.com/kalaspatz
http://www.discogs.com/label/Delusions+Of+Grandeur

Nach oben scrollen