80 Drehteams, 400 Mitarbeiter, insgesamt 750 Stunden verwertbares Material – das nur ein paar wenige Eckdaten für das gigantische Filmprojekt, das am vergangenen Samstag, komprimiert auf 24 Stunden, von morgens sechs Uhr bis zum darauffolgenden Sonntag, ebenfalls sechs Uhr, auf den Sendern Arte und RBB ausgestrahlt wurde. Inhalt: die Stadt Berlin, ihre Einwohner, deren Lebensentwürfe, Lebensgeschichten, Zukunftsträume und -pläne. Wie schon so oft in der Vergangenheit hat es der Kultursender auch diesmal wieder geschafft, mich um wertvolle Stunden meiner Nachtruhe zu bringen. Doch die Vielzahl der sorgfältig skizzierten Aspekte des menschlichen Lebens waren die Augenringe am darauffolgenden Tag wert. Eventmanager, Männer von der Müllabfuhr, ein zu lebenslanger Haftstrafe verurteilter, PvD vor / während eines Clubgigs (gut, das Trance-Geballer hätte ich mir eigentlich auch sparen können – aber schon krass, dass es tatsächlich Leute gibt, die PvD-Slipmats kaufen!), eine junge (Edel-?)Prostituierte, Ricardo Villalobos philosophische Ansichten über die Suche nach dem perfekten Klangbild, und vieles mehr. Genial! Wer’s verpasst hat, kann sich “24 Stunden Berlin” jeweils aufgeteilt in einzelne Stundenabschnitte noch bis zum 13. September 2009 anschauen. Es lohnt sich wirklich!