Noch immer ganz beseelt vom vergangenen Wochenende, noch immer ganz eingenommen von der musikalischen Atmosphäre im Tape, in der Berghain-Kantine sowie im Horst Kreuzberg, sitze ich in der herbstwarmen Sonne Freiburgs, lasse die Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren, blicke auf die kommenden voraus und habe erhebliche Mühe, mein für elektronische Clubmusik, insbesondere House, leidenschaftlich schlagendes Herz wieder in den Rhythmus der Breisgaumetropole einzutakten. House ist für mich gewissermassen Lebensart und Lebensgefühl. House ist eine Musik, die mein tiefstes Inneres anzusprechen vermag. House erzählt Geschichten.
Eine davon entstammt dem kreativen Kopf und den geschickten Händen des Münchners Moodini, der sich grosszügigerweise bereit erklärt hat, für diesen Blog einen Mix aus feinfühlig aufeinander abgestimmten Tracks zusammenzustellen. Dieser Mix hat mein Herz und meine Seele gleichermassen angsprochen, hat mich zu Ruhe und Selbstversunkenheit geführt. Hört selbst, doch zunächst ein paar Infos, wer dieser Moodini eigentlich ist, was sein musikalischer Hintergrund ist.
1. Hallo Moodini, stell Dich doch bitte einmal selbst kurz vor?
[MG: Moodini aka Moody ma Moody Gee. aka Manuel, gebürtiger Thüringer, (’81) Wahlschwabe und Neu-Münchner. Musik ist unglücklicherweise nur Hobby da ich als Ingenieur in der Mobilfunkbranche glüklicherweise momentan einen sichereren Lebensunterhalt verdiene, innerlich wohl ein Sicherheitsaspekt aus Zeiten vor ’89 😉 Angefangen hat alles ca. 1995 mit Masta Ace Inc. und DJ Marius #1 NDR HipHop Selection und so bewegte sich in den kommenden Jahren mein Musikgeschmack um die deep rooted music um Gurus Jazzmatazz, Premier, ATCQ, De La Soul, quasi dem jazz und soulbeeinflussten Künstlern. Sehr aktiv war damals in Thüringen auch die Gruppe “Stereoton” aus Erfurt, welche damals mit Frontfrau Clara Hill aka Sugahill schon auf Sonarkollektiv gesigned hatten. Um 2000 war dies auch die Initialzündung zur Elektronischen Musik, ich fing an im Nujazz Bereich Platten zu sammeln und dabei spielten auch die kommenden Sonarkollektiv Releases eine große Rolle.]
2. Was war deine musikalische Initialzündung?
Irgendwann beim Plattenstöbern ist mir “Moodymann” aka Kenny Dixon jr. aufgefallen. Nicht nur die Ähnlichkeit mit meinem Spitznamen sondern vielmehr das Feingefühl für den Soul, den Groove in der elektronischen Musik haben mich dabei fasziniert. Noch nie hatte ich elektronische Musik so wahrgenommen und umso erstaunlicher war es wie mich immer wieder dieses eine Groovepattern fesselt. Dazu gehört irgendwie ein tiefer, melancholischer Bass, ein Rhythmus gespickt mit einer Prise Soul und ein Takt von nicht mehr als 125bpm. Erstaunlicherweise fasziniert mich nach wie vor als musikalisches Stilelement in jedem Song das Fender Rhodes, wahrscheinlich ist das der Grund das Logics The Warning sowie Ron Trents I feel the rhythm zu meinen all time favorites zählt.
3. Welches bzw. wer sind deine grössten musikalischen Einflüsse?
Jazzmatazz, DJ Jazzy Jeff, King Britt, Moodymann, Ron Trent, Gino Soccio, Elkin & Nelson, Jazzanova usw.
4. Wie würdest Du Deinen eigenen Stil beschreiben?
Nujazz, Underground Disco, Deephouse, Detroit, eigentlich alles was grooved und diese Gänsehaut hervorruft
5. Produzierst Du auch eigene Tracks? Wenn ja: womit?
Nein, aber diese Native Instruments Maschine reizt mich schon sehr 😉
6. Pläne für Deine musikalische Zukunft?
Wenn es die Zeit zu lässt, weitere Erfahrungen an den Plattentellern in Clubs und Bars und bevor ich das Zeitliche segne mind. eine 12″ released: ein warmer Bass mit leichten hihats und einer Fender Rhodes Hookline wie sie selbst Herbie Hancock nicht besser komponieren könnte…das muss irgendwie drin sein!! Die Definition von Deeeep.
Das Passwort lautet: snoozlroomselected
Die Tracklist:
Theo Parrish Intro
Theo Parrish – Heal Yourself And Move
Ale Reis – Locked
Laid – Punch Up
Ron Trent – I Feel The Rhythm (Nagual Original)
Ron Trent – I Feel The Rhythm (Inner Experience Revision)
Mass Prod – Foccaccina (Jus-Ed Soul Stir Mix)
Jacksonville – Super 8 Motel
Levon Vincent – I Owe You Everything
Geheimtipp 1 – B-Side
Agoria feat. Scalde – Solarized
Waggon Cookin – En El Barrio (Yoruba Soul Mix)
Green Pickles – Feedback vs Willie Hutch (Hospital Prelude of Love)
Findlay Brown – Just Like Honey