Neue EP auf Ferrispark. Von Scott Ferguson, dem Labelbetreiber, höchst persönlich. Erübrigen sich da nicht sämtliche folgenden Worte?! Sind doch Scott Ferguson und Ferrispark zwei Namen, die das Gesicht der House Heads warm anfühlen und ihr Herz schneller schlagen lassen. Bereits mit seinre erste EP auf Ferrispark – übrigens sein eigenes Label – , “Dump Days” (http://www.discogs.com/Scott-Ferguson-Dump-Days/master/80240), erlangte und sicherte er sich innert kürzester Zeit Kultstatus, den er bis heute bewahren konnte. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass er sich mehrfach zu kreativen Schaffenspausen zurückzog und auch sonst keinen allzu grossen Wirbel um seine Person macht(e), dürfen sehr gerne andere diskutieren und einer Entscheidung zuführen. Fest steht: er ist zurück auf Ferrispark, und das zählt.
Scott Ferguson – Warehouse Dream
Im Grunde genommen erklärt bereits der Titel dieser 12″, was den Hörer erwartet. Das Warehouse, legendärer Club an der Jefferson Street in Chicago, gilt gemeinhin als eine der Geburtsstätten der Housemusik. Und “Warehouse Dream” ist Reminiszenz der klassischen Housemusik, die an diesem Ort der Ausschweifung und Zügellosigkeit gespielt wurde und auf die sich Scott Ferguson bezieht. Synthesizer, düster und verwegen, wie es damals das Warehouse gewesen sein musste, bilden den Hintergrund und bauen eine bedrohliche Soundwand auf, durch die sich eine Acid-Synthline, schroff und quasi ungefiltert, in die Grosshirnrinde des Hörers fräst, um dort (vielleicht sogar autobiographische) Erinnerungen an das Warehouse, an andere Clubs, an ausschweifende und zügellose Nächte zu wecken. House in seiner ursprünglichen Form.
Uncle auf der B-Seite ist eine knapp zwei Minuten lang andauernde Spielerei mit Synthesizer-Flächen und Vocal-Schnipseln. Ein Interludium zu SOSAD (hope), ebenfalls auf der B-Seite? Schon von Anfang an verzaubert die zarte Klaviermelodie, die sich durch den ganzen Track zieht. Aufgrund ihrer sanften Schwermütigkeit geht sie sofort ans Herz. Sie wird gefühlvoll umspielt von lieblichen Streicherharmonien und einem Beatprogramming, das stark vom Jazz beeinflusst klingt. Erst sehr spät setzen die druckvolle Bassdrum und filigrane Synthesizerklänge ein. Ein musikalisches Kleinod, das – Gott sei Dank – nicht zu stark geschliffen wurde.
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