Chez Damier – Time Visions 2

Auf diese 12″ habe ich gewartet, wie manch ein wintersportaffiner Bürger sowie die meisten Alpenurlaubsorte auf den lange ersehnten Wintereinbruch mit Schnee bis in tiefe Lagen. Gut, vielleicht nicht ganz so intensiv. Aber seit Chez Damier, die “erleuchtete Lichtgestalt für die Jünger der Nacht” (http://de-bug.de/mag/5977.html), mit “Time Visions 1” seine erste 12″ auf einer eigens für ihn bei Mojuba eingerichteten Veröffentlichungsplattform, G.O.D. (Good Old Dance), an den Start gebracht hat, habe ich immer Augen und Ohren weit aufgesperrt, um nicht den Erscheinungstag einer weiteren Komposition zu versäumen.

Das Geheimnis um Mojuba G.O.D. ist eigentlich schnell gelüftet. Unter Namen hat Thomas Wendel (alias Don Williams), seines Zeichens Gründer von Mojuba (und A.R.T.less) für Anthony “Chez Damier ” Pearson einen Labelunterbau für die Wiederauflage alter Tracks aus dem unüberschaubar grossen Chez Damier-Fundus sowie für dessen neu produzierte Stücke geschaffen. Mögen manche dem (gegenwärtigen) Reissue-/Repress-Trend auch skeptisch gegenüber stehen, bin ich dennoch kein Gegner solcher erneuter Publikationen, denn manche Klassiker sind sehr selten, teuer und gesucht. Daher konnten sehr viele in diesem Jahr beispielsweise in den Genuss der (stark nachgefragten) “Untitled” von eben jenem Chez Damier kommen (z.B. http://www.rushhour.nl/distribution_detailed.php?item=4291), die ursprünglich bereits 1993 auf KMS erschien (http://www.discogs.com/Chez-Damier-Untitled/release/13215).

Auf “Why“, dem ersten Track der “Time Visions 2“, begegnet man samtweichen Chordflächen, deren sanft wiegende Bewegung ein wundervolles Wohlgefühl entstehen lassen. Empfindsame Ohren werden sich sofort in ihr Klangbild verlieben. Gefühlvolle Finger scheinen die Perkussion eingespielt zu haben, die den Track feinfühlig im Hintergrund begleiten. Die B-Seite besticht zunächst mit einem bis dato unveröffentlichten Remix des Chez Damier-Klassikers “Help Myself“, für den kein geringerer als Carl Craig verantwortlich zeichnet. Im Unterschied zu seiner ersten Überarbeitung, zu hören beispielsweise unter http://www.youtube.com/watch?v=Wpi0tf43zeA, ist diese Version von einem energiegeladenen Vorwärtsdrang befreit. Hier führt C2 aus einem Detroiter Peaktime-Strobobunker heraus auf eine Terrasse im Sonnenaufgang, auf der es nicht viel mehr braucht als einen dezenten Off-Beat, akzentuierende Claps und ein emotionales Piano-Riff. Ein dritter Track, über dessen Namen ich bis dato noch nichts in Erfahrung bringen konnte, schliesst die EP ab. Hier knüpft Chez Damier, Aufbau und Konzeption betreffend, ein wenig an seine Prescription-Zeit der Mittneunziger an, ohne jedoch zu altbacken und verkopft zu wirken. Prägnante Synthesizer, kraftvoll marschierender Off-Beat, nur das leise rieselnde und raschelnde Geräusch der Perkussion nervt auf Dauer ein wenig. Anyway. Worth to check!

Mehr im Web:

P.S. Live Set-Überdigger r_co hält auf seinem Soundcloud-Account ein aktuelles DJ-Set von Chez Damier zum Download bereit, here you go: http://soundcloud.com/r_co/chez-damier-live-garito-cafe-21-11-2009.

P.P.S. Vom Mojuba-Gründer Don Williams gibt’s einen Promo-Mix, den er anlässlich seines Auftritts in Dublin am 04. Dezember 2009 eingespielt hat, unter http://www.sendspace.com/file/40fbns.

2 Kommentare zu „Chez Damier – Time Visions 2“

  1. gerne. was den herrn w. betrifft, kann ich dir leider noch nichts genaueres mitteilen. ist derzeit sehr stark gesundheitsabhängig. falls du es schaffst, wünsch’ ich dir viel spass!!!

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